Am Morgen wurden wir von unserem Hotel zum Flughafen gefahren. Unseren Flugplan hatten wir für 08:30 Uhr aufgegeben, die Immigration wollte für die Ausreise um 08:00 Uhr am Flugplatz sein. Wir stopfen D-GCOB mit unserem Gepäck voll und liefen zum Container der Immigration aber niemand war da. Die Mitarbeiter vom Flughafen wollten uns auch nicht so richtig helfen und so standen wir etwas verunsichert vor dem Customer-Office und beratschlagten was besser wäre – einfach aus den Bahamas ausreisen oder die Immigration der USA warten zu lassen. Um 08:20 Uhr beschlossen wir einfach auszureisen und drei Minuten später rollte die Immigration auf den Parkplatz. Die Dame war sehr nett und entließ uns sofort – wir hatten im Vorfelde aber auch wieder alles online ausgefüllt.
Um 8:25 Uhr hoben wir über die Piste 09 ab in Richtung Fort Lauderdale. Wir flogen in FL120 und hatten guten Rückenwind. Unterwegs türmten sich einige große Gewitter-Cumulanten auf, die wir dank unseres Wetterradars aber gut umfliegen konnten. Um 10:26 Uhr landeten wir auf der Piste 28R für die Einreise in die USA auf dem Fort Lauderdale-Hollywood International Airport. Wir taxiten sofort zum Customer-Office, wo wir sehr freundlich von unserem Sheltair FBO empfangen wurden, der uns durch die Immigration begleitete. D-GCOB wurde auf Sprengstoff untersucht und der Customer war sehr freundlich und hilfsbereit, obwohl wir keine Gebührenmarke hatten. Wir beantragten diese aber schnell online. Dann ging es durch die Gepäck- und Personenkontrolle und hier wurden wir nicht mehr so freundlich behandelt. Der Beamte motze uns an, weil er nicht verstand, dass Olli nur mit einem ESTA-Formular für Touristen und nicht wie wir, mit einem B2-Visum eingereist war. Michael erklärte dreimal unsere Reisegeschichte, bis er mürrisch doch alles im System fand und uns einreisen ließ.
Bei Sheltair wurden wir wieder mit Wasser und Keksen versorgt und hoben fast pünktlich um 11:34 Uhr über die Piste 10R ab in Richtung Daytona Beach. Zunächst durften wir nur auf 4.000 ft und anschließend nur auf 9.000 ft steigen, obwohl sich die Gewitterwolken um uns türmten und wir alle paar Minuten fragen mussten, ob wir nach rechts oder links ausweichen dürften. Nach ca. 30 Minuten bekamen wir endlich die Freigabe auf FL130 zu klettern und oben war das Wetter dann ruhiger. Um 13:00 Uhr landeten wir sicher auf der Piste 25R auf dem Daytona Beach International Airport. Bei Sheltair wurden wir wieder herzlich empfangen und bekamen auch unser eingelagertes Gepäck zurück. Anschließend wurden wir zu unserem Mietwagen gebracht, der ganz sauber und wohlriechend war. Wir fuhren direkt zum Nike-Outlet, das Olli beinahe leer shoppte. Dann kauften wir noch Lebensmittel für die Woche in Orlando ein und bezogen unserer Unterkunft. Nachdem wir alles verstaut und eine Waschmaschine angestellt hatten, ging es mit einem Bärenhunger zu einem Steakhouse, bei dem wir zwei riesige Steaks und jede Menge Beilagen verputzten.
Auf dem Wochenplan stehen alle Universal-Freizeitparks. Morgen beginnen wir mit „Island of Adventure“ – wir sind schon ganz aufgeregt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ließen wir uns um kurz nach 09:00 Uhr von einem Uber zum Universal-Park bringen – aufgrund der Parkgebühren günstiger und bequemer. Nach einer aufwendigen Einlasskontrolle inklusive Metalldetektoren – Universal möchte wohl nicht, dass die Amerikaner ihre Waffen mit in den Park bringen – wurden wir überwältigt von hunderten Restaurants und Schnick-Schnack-Läden, von wo aus die Parks „Island of Adventure“ oder „Universal Studios Orlando“ zu erreichen waren. Beim Scannen der Eintrittskarten wurden auch unsere Fingerabdrücke genommen und dann waren wir endlich drin und die Achterbahnenfahrten konnten beginnen. Da wir uns online vorher ein bisschen schlau gemacht hatten, hatten wir uns aufgrund der gigantischen Anstehzeiten für Expresskarten entschieden und das war angesichts der Menschenmassen auch gut so (über die Preise für die Freizeitparks in Amerika sollte man lieber nicht weiter nachdenken). Wir ließen kein Fahrgeschäft aus und nachdem uns am frühen Nachmittag ein bisschen schlecht war und wir den Park durch hatten, machten wir eine kleine Mittagspause und starteten die zweite Parkrunde. Besonders gut hat uns der „Jurassic World Veloci Coaster“ und das „Hagrid´s Magical Creatures Motorbike Adventure“ gefallen – nichts für schwache Achterbahnnerven aber super gemacht und ein richtiger Nervenkitzel. Nachdem wir die „Dudley Do-Right´s Ripsaw Falls“ hinter uns hatten, waren wir wie geduscht. Bei der mega Hitze nicht so schlimm aber doch irgendwie unangenehm, den halben Tag mit nasser Unterwäsche und nassen Schuhen rumzulaufen. Beeindruckend waren auch die neuen 3D und 4D Fahrgeschäfte, auch wenn wir beiden Erwachsenen ein bisschen zu Motion Sickness neigten und nachdem wir mit Harry Potter auf einem Besen geritten waren, gefühlt vor das Fahrgeschäft hätten kotzen können. Am späten Nachmittag wollten wir noch einmal mit einem „Geländefahrzeug“ durch „Skull Island: Reign of Kong“ fahren. Die Fahrt verzögerte sich ein wenig wegen technischer Probleme, wurde nach ein bisschen Wartezeit dann aber doch gestartet. Während Dinos neben uns her rannten und wir gerade von Monstern angespuckt wurden, fiel plötzlich alle Technik aus und wir steckten in unserem „Geländefahrzeug“ fest. Nach einer Stunde Wartezeit wurden wir „evakuiert“ und liefen zu Fuß durch einen Dschungel von Leinwänden. Gegen 20:30 Uhr waren wir so erschöpft und hungrig, dass wir uns ein Uber bestellten. Wir machten kurz bei unserem Hotel halt, um unseren Mietwagen zu holen und bei einem Italiener zu essen. Am Tisch schliefen wir schon fast ein.
Für den nächsten Tag stand entspannen und erholen auf dem Programm. Wir schliefen aus, frühstückten gemütlich und fuhren mittags in ein Outlet-Center, wo wir eine gemütliche Shoppingrunde drehten und auch ein paar schöne Dinge für unseren zuhausegebliebenen Alex fanden – nun sind alle Jäger für das nächste Jahr mit Klamotten versorgt. Abends gingen wir noch Lebensmittel kaufen und kochten uns ein richtig leckeres Essen.
Für den dritten Tag hatten wir Karten für „Universal Studios Orlando“. Pünktlich um 09:00 Uhr waren wir im Park und überwältigt von der großartigen Kulisse und den vielen Details. Auch für diesen Park hatten wir uns Expresstickets gekauft – was sich auch hier sehr auszahlte. Bis zum Mittag hatten wir alle Achterbahnen und Fahrgeschäfte durch und guckten uns während der heißen Mittagsstunden einige Shows an. Der Themenschwerpunkt des Parks liegt weniger auf Achterbahnen, sondern mehr auf Shows und 3D und 4D Fahrgeschäften. Besonders gefallen hat uns die „The Bourne Stuntacular“ Show – eine Mischung aus Kino und Schauspiel und so gut gemacht, dass man das Gefühl hatte, mitten im Film zu stecken. Auch der Nachbau der Winkelgasse inklusive Gringotts, in der man Harry Potter durch die Zaubererbank begleitet, war sehr faszinierend. Ebenso „Revenge of the Mummy“ – eine Mischung aus Indoorachterbahn und Geisterbahn war wirklich toll. Am Nachmittag wiederholten wir noch einmal alle Highlights des Parks und fuhren abends erschöpft und ausgehungert in ein Steakhouse.
Am nächsten Morgen rappelten wir uns etwas schwerfällig aus dem Bett und packten nach dem Frühstück unsere Schwimmsachen – heute stand „Vulcano Bay“, der dritte Park des Universal Resorts auf unserem Programm. Mit einem Uber und anschließend mit einem Shuttlebus ging es in Richtung des Spaßbads. Das Bad war riesengroß und sehr schön angelegt aber leider auch total überlaufen. Am Eingang bekamen wir ein Armband, mit dem wir uns an einer Wasserrutschen zur Zeit virtuell anstellen konnten. Die erste Rutsche hatte noch eine Wartezeit von 20 Minuten die zweite schon vier Stunden – vier Stunden? Was ist das denn für ein Mist – das ist doch kein Spaßbad, wenn man zehn Stunden zwischen den Menschenmassen abhängt, um dann genau dreimal am Tag eine Wasserrutsche benutzen zu dürfen. Wir waren ganz schön gefrustet. Das einzig wirklich lustige ohne große Anstehzeiten war eine lange Wasserstrudelbahn, in der man sich mit einer Schwimmweste treiben lassen konnte. Am Mittag ging ein schweres Gewitter mit Starregen über uns nieder, sodass alle Wasseraktivitäten zusätzlich für über eine Stunde ganz gesperrt waren. Am Ende des Tages war das Gewitter allerdings beinahe das Beeindruckendste und Lustigste gewesen. Grundsätzlich ist „Vulcano Bay“ sicherlich auch ein Park, in dem man viel Spaß haben kann. Wenn allerdings so viele Eintrittskarten verkauft werden, dass man die Attraktionen gar nicht nutzen kann und trotzdem einen großen Haufen Geld bezahlen muss, bringt das ganze gar keinen Spaß.
Am nächsten Tag stand wieder erholen auf dem Programm. Wir schliefen aus – so lange hatten wir gefühlt seit zehn Jahren nicht mehr geschlafen – und frühstückten gemütlich in unserem Apartment. Nachmittags fuhren wir in die Innenstadt von Orlando und waren positiv von der ruhigen und schönen Atmosphäre überrascht. Downtown war klein und durch Seen geprägt, an dessen Ufern schöne Parks angelegt waren. Wir kauften einen leckeren Cappuccino bei Starbucks und für Olli ein Schokoeis und saßen am Lake Eola, während wir den Vögeln auf dem Wasser zuschauten. Essen gabs natürlich wieder in einem Steakhouse und den Abend ließen wir ganz gemütlich auf unserem Balkon ausklingen.
Da wir für das Universal Orlando Resort insgesamt ein 3-Park-4-Day Ticket gekauft hatten, durften wir uns am letzten Tag noch einmal einen Park aussuchen. Wir entschieden uns für „Island of Adventure“, weil wir fanden, Achterbahnen könnte man auch öfters fahren. Wir standen früh auf, packten unsere Klamotten zusammen, checkten aus und standen pünktlich um kurz vor 09:00 Uhr mit gigantischen Menschenmassen an der Einlasskontrolle. Da wir keine Expresstickets mehr hatten, sausten wir so schnell es ging zu den besten Achterbahnen, mussten aber trotzdem immer weit über eine Stunde anstehen. Am Nachmittag waren wir unsere Achterbahnfavoriten gefahren und hatten insgesamt genug von Freizeitparks und Menschenmassen. Wir setzten uns also in unser Mietauto und fuhren nach Daytona Beach. Dort checkten wir in unserer Unterkunft ein, gingen eine Pizza essen und fielen erschöpft und früh ins Bett.
Das Universal Orlando Resort ist mit seinen drei Parks sehr groß, schön gestaltet und hat tolle Fahrgeschäfte, die wirklich Spaß machen – wären da nicht diese gigantischen Menschenmassen, die unendlich langen Wartezeiten und die völlig überzogenen Preise. Ohne den unfassbar teuren Expresspass steht man stundenlang an und schafft am Tag nur eine Handvoll der Fahrgeschäfte. Dadurch stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr. Für uns eine schöne und erlebnisreiche Woche aber wir würden sagen, besucht für ein Viertel des Preises lieber ein Wochenende den Europa Park in Rust – da habt ihr mehr von.
Am Morgen schliefen wir ein bisschen aus, frühstückten und packten dann unsere Strandsachen. Mit unserem Mietwagen ging es in Richtung Fort Matanzas National Monument – ein von den Spaniern im Jahr 1742 erbautes Fort in der Nähe von St. Augustine. Für 14:30 Uhr bekamen wir Karten für die Nationalpark Fähre und nutzen bis dahin die Zeit am Fort Matanzas Beach. Ein großer und wunderschöner Sandstrand, mit angenehm kühlem Meer. Wir genossen die Sonne, bauten einen Minion und schwammen viel im Wasser. Um 14:30 Uhr startete dann unsere kleine und interessante Tour zum Fort. Die Ranger erklärten einiges zur Geschichte des Forts, welches einen guten Eindruck von der damaligen Zeit und dem Leben der Soldaten bot. Am späten Nachmittag fuhren wir zurück zu Unterkunft, drehenten noch eine kleine Shoppingrunde und gingen abends in ein Steakhouse.
Morgen geht’s mit D-GCOB weiter in Richtung New York. Von New York fliegt Olli zurück nach Deutschland und auch wir beide haben dann nur noch wenige Stopps, bis wir ein paar Tage später wieder Zuhause sind.