Um 07:30 Uhr brachte uns ein freundlicher Fahrer durch das heute ausgestorbene Kairo zum Flughafen. Dort wurden wir von einer noch größeren Horde Ägyptern als bei unserer Ankunft empfangen – schätzungsweise 20-30 Mann und eine Frau. Vor Ort war die Polizei, die Immigration, der Flugplatzmanager, unser Handling-Agent und viele viele Sicherheitsbeauftrage und Flugplatzmitarbeiter. Wir wurden richtig eskortiert. Bis auf eine Cessna Caravan, die Fallschirmsprünge anbietet, war D-GCOB immer noch das einzige Flugzeug.
Nachdem wir unsere Taschen neu gepackt und D-GCOB für den Flug vorbereitet hatten, ging es in Pilotenverkleidung pünktlich um 09:10 Uhr und Sonnenschein über die Piste 01L in Richtung Saudi-Arabien – was uns da wohl erwartet.
Bei der Hotelbuchung am Vorabend wurde uns direkt mitgeteilt, „Paare, die sich ein Zimmer teilen möchten, müssen eine Eheurkunde vorlegen.“ Wir haben zwar keine Urkunde dabei aber immerhin den gleichen Namen im Reisepass – ein Glück haben wir das mit der Heirat letztes Jahr noch erledigt.
Magdalena hat weder Hijab noch Abaya im Gepäck, obwohl das in der Öffentlichkeit während Ramadan wohl erwünscht ist – natürlich ist gerade Ramadan. Aber langärmelige Kleidung muss ausreichen. Die paar Flaschen Bier aus Athen haben wir am Vorabend auch besser getrunken – es könnten uns sonst Peitschenhiebe drohen, da die Einfuhr von Alkohol strengstens verboten ist.
Bei toller Sicht ging es in FL110 über die Wüste und über Hurghada mit seinen Stränden und Korallenriffs. In Ägypten terrorisierte einen der Flugfunk nahezu – da war an eine Unterhaltung oder an Musikhören nicht zu denken. Kaum hatten wir die Grenze zu Saudi-Arabien passiert war nur noch Stille.
Nach einem langen, aber wunderschönen Flug landeten wir um 15:20 Uhr Ortszeit in Saudi Arabien. Dort wurden wir von zwei strengen Männern erwartet, die am liebsten sofort D-GCOB nach Alkohol durchforsten wollten. Als wir ihnen mitteilten, dass wir keinen Alkohol an Bord haben und nur Handgepäck mitnehmen, schienen sie beruhigt.
Ein Tanklaster kam auch sofort und war so beherzt beim Tanken, dass alle vier Tanks überliefen – nun haben wir für den nächsten Flug genug Jet Fuel. Die Einreise ging schleppend, irgendwie konnte die Immigration unser GENDEC nicht richtig lesen oder verstehen. Vielleicht waren sie auch etwas verwirrt, weil wir Deutsche waren und gerade aus Ägypten kamen. Nach hunderten Anrufen und tausenden Fotos von unseren Pässen und unserem GENDEC bekamen wir dann doch einen Stempel und durften einreisen.
Ein Taxi brachte uns zu unserem Hotel. Nachdem wir eingecheckt hatten, suchten wir nach einem Supermarkt, um unseren Getränke- und Snackvorrat aufzufüllen. Wir rannten ungefähr eine Stunde durch Buraida, bis wir endlich einen geöffneten Supermarkt gefunden hatten, bei dem man auch mit VISA bezahlen konnte.
Zurück im Hotel wurde uns erklärt, dass heute kein Essen zu bekommen sei. Also rannten wir wieder zum Supermarkt und kauften uns Brot, Käse und Nudelsuppen, die wir dann auf dem Zimmer aßen.
Nach unserer Flugvorbereitung fielen wir wieder erschöpft ins Bett.
Insgesamt waren wir positiv von Saudi-Arabien überrascht. Die Männer sind hier zwar sehr streng und es gibt so seltsame Regelungen, wie dass Männer und Frauen in Restaurants getrennt essen müssen, aber Buraida wirkte recht gepflegt und aufgeräumt. Auch konnten wir uns problemlos und zu Fuß in der Stadt bewegen und fühlten uns sicher und mehr oder weniger willkommen.