Da die Einreise gestern etwas kompliziert war, bestellten wir uns ein „Uber“ für 07:00 Uhr, welches uns zum Flugplatz brachte. Unseren Flugplan hatten wir wieder für 09:00 Uhr lokal Zeit aufgegeben. Unser „Uber“ war im Innenraum vollständig mit Plastikfolie ausgekleidet – da hatte jemand Angst vor Schmutz oder wollte ein Massaker veranstalten.
Beim Flughafen angekommen, ging es mindestens so kompliziert weiter wie am Vortag. Uns nahmen sofort zwei der Flugplatzmanager in Empfang. Leider sprachen beide kein Wort Englisch, zeigten uns aber auf ihrem Handy begeistert ihre Kamele und sprachen fleißig in Arabisch auf uns ein, wovon wir kein Wort verstanden. Wir nickten und lächelten freundlich und dachten uns unseren Teil. Nachdem nach 45 min. unsere Pässe mühsam abgemalt worden waren und wir durch den Google-Übersetzter und das Zeigen unserer Route halbwegs verständlich gemacht hatten, was wir vorhaben, wurden wir an einen sehr netten und flugbegeisterten Flughafenmitarbeiter mit guten englisch Kenntnissen übergeben. Dieser schleuste uns durch die Immigration und die Sicherheitskontrollen, die uns prompt unser winziges Taschenmesser am Schlüsselbund und unsere Nagelschere abnahmen. Was für ein Blödsinn – wir hätten eine Atombombe in unserem Flugzeug transportieren können, ohne dass einer es gemerkt hätte, aber mit dieser Nagelschere wen umbringen? Uns selber? Wen sollten wir bloß in unserem eigenen Flugzeug verletzten? Egal – wir waren ziemlich genervt und froh, dass es jetzt nur noch daran hapert. Nach knapp 1,5 Stunden hatten wir es dann tatsächlich bis zu D-GCOB geschafft.
Wir packten unsere Taschen neu und bereiteten das Flugzeug im leichten Regen für den nächsten Flug vor – vermutlich der einzige Tag in diesem Monat in Saudi-Arabien an dem es regnet. Nachdem wir unsere Freigabe bekommen hatten, starteten wir pünktlich um 09:05 Uhr über die Piste 15.
Nach unserem Start kamen wir in eine kleine Schlechtwetterfront mit leichten Turbulenzen, kräftigem Regen und leichtem Eis. Dank unseres Wetterradars konnten wir die schlimmsten Wolken aber sehr gut umfliegen und ließen nach etwa einer halben Stunde den Regen hinter uns.
Über die Wüste, Katar und den Persischen Golf ging es dann in staubig-diesiger Luft in Richtung der Vereinigten Arabischen Emirate. Nachdem wir das Meer überquert hatten, hatten wir einen tollen Blick auf Dubai. Um 14:30 Uhr Ortszeit (wir haben hier wieder eine Stunde eingebüßt bzw. aufgespart) landeten wir in Al Ain. Auch hier wirkte der Flughafen wie ausgestorben. Wir ließen D-GCOB randvoll tanken – diesmal liefen die Tanks nicht über – und wurden anschließend von unserem Handling-Agenten durch die Immigration geschleust.
Unser Hotel organisierte uns ein Taxi, welches uns durch ein sehr gepflegtes und pompöses Abu Dhabi zu unserer Unterkunft brachte. Nachdem wir uns ein Bier in der Hotelbar gegönnt hatten, erkundeten wir die Umgebung. In einem italienischen Restaurant konnten wir ein leckeres Abendessen genießen. Anschließend besuchten wir die nahegelegene „Jimi Mall“ um ein paar Getränke und eine neue Nagelschere zu besorgen – was für ein gigantischer Supermarkt – im Vergleich ist ein Metromarkt gar nichts.
Gleich geht’s wieder schlafen und morgen dann nach Pakistan. Wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet.