Der Morgen ließen wir ganz entspannt angehen – wir schliefen aus und tranken gemütlich Cappuccino auf der Terrasse. Anschließend fuhren wir zum Brunchen in ein kleines Café, wo wir eine gute Freundin von Jude und eine ebenfalls begeisterte Fliegerin trafen. Bei einem leckeren Essen berichteten wir über unser Abenteuer und tauschten Flugerfahrungen aus. Um 13:00 Uhr hatten wir Kraftstoff bestellt und so brachten uns die beiden zum Flughafen, wo wir D-GCOB tankten und gemeinsam flugfertig machten. Um 14:00 Uhr ging es dann bei 36° C, ordentlichem Wind und ganz viel Thermik über die Piste 35L in Richtung Grand Canyon.
Kurz vor dem Start wurde unser Flugplan zunächst gecancelt, sodass wir als Sichtflug (VFR) starteten. In der Luft konnten wir dann aber noch einen Flugplan aufgeben und als Instrumentenflug (IFR) mit richtiger Radarüberwachung weiterfliegen. Auf dem Flug wurden wir ordentlich durchgeschüttelt, hatten aber eine unglaublich tolle Sicht auf den Grand Canyon. Was für eine beeindruckende, tiefe Schlucht mit unterschiedlichen farbenfrohen Gesteinsschichten. Bei stark böigem Wind – wir dachten kurzzeitig D-GCOB würde nicht landen wollen – landeten wir sicher auf dem Grand Canyon National Park Airport. Damit unser kleines Flugzeug nicht direkt ohne uns weiterfliegt, zurrten wir sie ordentlich fest und liefen dann zu unserer kleinen Lodge, wo wir uns für den nächsten Tag direkt Tickets für den Nationalpark kauften.
Am nächsten Morgen nutzten wir den Shuttle-Bus in den Nationalpark. Dort angekommen wanderten wir den Rim Trail entlang des Südrands des Grand Canyon National Parks. Was für eine Aussicht und was für Weiten – einfach nur spektakulär. Die Schlucht ist so gigantisch tief, breit und steil und wird eingerahmt von Steinformationen mit den unterschiedlichsten Farben und Gesteinsschichten. Eine wunderschöne und absolut beeindruckende Landschaft. Man kann sich die Weite kaum vorstellen – für uns eins der schönsten Erlebnisse auf unserer Reise und in jedem Fall einen Besuch wert. Nach über 20 km Wanderung ließen wir uns erschöpft, aber glücklich vom Shuttle-Bus zurück nach Tusayan mitnehmen. In der Lodge ruhten wir uns ein wenig aus und ließen den Abend dann in einem gar nicht leckerem Steakhouse ausklingen.