Von Adelaide nach Melbourne

Mai 19, 2023

Um kurz vor 07:00 Uhr fuhren wir mit unserem Leihauto zum Flugplatz. Dort verabschiedeten wir uns von dem Aero Service Team – wir kommen euch sicherlich wieder besuchen – packten D-GCOB und hoben um 08:20 Uhr über die Piste 18R ab in Richtung Melbourne. Der Start verzögerte sich ein wenig, da sehr viele andere Flugzeuge in der Luft waren.

Der Himmel war bedeckt und es regnete bei 8° C am Boden. Wir hatten aber nur ganz leichte Vereisung und waren bei FL80 schon aus den Wolken raus. Durch die Bewölkung hatten wir nur leider wenig Sicht auf Australien und die Küste zwischen Adelaide und Melbourne.

Um 11:30 Uhr landeten wir auf der Piste 31R auf dem Moorabbin Airport in Melbourne. Bei unserer Ankunft wurden wir schon vom Team der Blue Demon Aviation erwartet. Uns war der Servicebetrieb von Aero Service empfohlen worden, um dort unsere TKS-Flüssigkeit für die Enteisung von D-GCOB, die leider in Adelaide nicht mehr vorrätig war, aufzufüllen. Auch hier wurden wir wieder so überaus herzlich empfangen. Alle kamen zu uns, schüttelten uns die Hände, halfen uns beim Ausladen, stellten Fragen und freuten sich über unsere Ankunft. Wir bekamen sogar einen Hangerplatz für die nächsten Tage für D-GCOB.

Die Australier sind definitiv die bisher freundlichsten Menschen auf unserer Reise und das auf so eine lockere, freundschaftliche und fröhliche Art.

Stef, der mit seiner Cirrus SR22 ebenfalls um die Welt fliegen möchte, hatte von unserer Ankunft gehört und kam extra zum Flughafen, um uns zu begrüßen. Wir unterhielten uns ein wenig über die Fliegerei, tauschten Tipps aus und wurden anschließend von ihm zu unserer Unterkunft gebracht. Vielen Dank!

Unser gemietetes Apartment im Stadtteil Hampton war äußerst modern und luxuriös, wir waren sehr positiv überrascht. Hier können wir nun zwei Tage richtig ausspannen und Melbourne genießen. Außerdem gab es eine Waschmaschine in unserem Apartment, so dass wir mal wieder vernünftig waschen konnten.

Am Nachmittag machten wir einen langen Strandspaziergang zum Elwood Bathers, einem ausgesprochen hübschen Restaurant direkt am Strand, mit wirklich leckerem Essen, in dem Mady seit kurzem das Management übernommen hat. Wir verbrachten hier einen sehr gemütlichen Abend und liefen später am Strand wieder zurück zu unserer Unterkunft.
Am nächsten Morgen trafen wir uns gegen 09:00 Uhr mit Mady zu einem sehr leckeren Frühstück im Pantry. Ab 12:00 Uhr musste Mady leider arbeiten und so fuhren wir mit der Bahn nach Downtown. Dort guckten wir uns die Hosier Lane mit all ihren Graffitis, die Innenstadt und den Queen Victoria Markt an. Besonders der Victoria Markt gefiel uns richtig gut. Ein riesiger Markt auf dem man wirklich alles bekommen konnte – von Obst und Gemüse, über Fleisch, Fisch und Spezialitäten, bis hin zu Kleidung, Schnickschnack und frisch gekochtem Essen. Abends aßen wir noch eine Pizza und gingen zeitig zu Bett.

Am nächsten Tag nahmen wir uns die Planung für unseren nächsten Reiseabschnitt zwischen Australien und Amerika vor. Wir schrieben alle Flugplätze auf den kleinen Inseln und Atollen an, fragten nach Landegenehmigungen, Tank- und Parkmöglichkeiten, füllten Formblätter mit unseren Daten aus und passten unsere geplante Route an. Nach vielem hin und her überlegen und dem Studieren verschiedenster Wetterprognosen, beschlossen wir Neuseeland aus unserer Route zu streichen. Dort ist nun wirklich Winter und es wären lange Flüge über die Tasmanische See ohne eine Möglichkeit zwischenzulanden. Wenn wir in diesem Bereich mit schlechtem Wetter und Vereisung zu tun hätten, könnte das wirklich gefährlich werden. Wir wollen unser Schicksal und Glück nicht herausfordern… Außerdem strichen wir noch ein zwei Inseln im Pazifischen Ozean, auf denen es schwierig schien, Fuel erhalten. Dafür bauten wir noch einen Stopp in Brisbane oder der Sunshine Coast ein und verplanten mehr Zeit in Amerika.
Danach testen wir erfolglos unser HF-Funkgerät. Wir können zwar Funksprüche empfangen, es scheint uns aber niemand zu hören. Morgen werden wir das Funkgerät noch mal im Flug testen.
Auch berechneten wir wiederholt die „Wight und Balance“ für D-GCOB für unsere langen Flüge in Richtung Amerika.

Wir spielten verschiedenste Szenarien in Bezug auf den Fuelverbrauch, die Gewichtsverteilung und den benötigten Wind durch. Bei mindestens zwei Flügen über den Pazifischen Ozean sind wir beim Abflug recht doll überladen. Da muss die Gewichtsverteilung optimal sein, damit D-GCOB auch fliegt und wir nicht vom Himmel fallen.
Nachmittags liefen wir zu Mady, tranken gemeinsam ein Glas Wein und gingen anschließend im Mr. Miyagi etwas essen – ausgezeichnet, wir haben selten so lecker gespeist. Nach einem Abschiedsgetränk fuhren wir mit der Bahn zurück nach Hampton. Tschüss Mady, es war so so schön dich zu sehen und zu besuchen. Wir drücken die Daumen, dass es mit deiner dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung klappt und wir uns bald wiedersehen.