Von Uluru (Ayers Rock) nach Adelaide

Mai 16, 2023

Um 07:00 Uhr wurden wir von einer sehr netten und interessierten Hotelmitarbeiterin zum Flughafen gebracht – Taxis gibt es hier am Ayers Rock nicht und der erste Transfer sollte erst am späten Vormittag fahren.

Da wir keine australischen ASIC-Ausweise hatten und uns daher der Code für das Rollfeld nicht übergeben worden war, riefen wir am Flughafen an, damit wir zu D-GCOB gelangen konnten. Der Flughafenmanager war nicht sonderlich begeistert, er wollte eigentlich erst ab 08:00 Uhr arbeiten, ließ uns dann aber doch aufs Rollfeld, wo schon der Tankwart auf uns wartete. Wir tanken D-GCOB unter dem strengen Blick des Flughafenmanagers sehr vorsichtig voll. Da kein Tropfen Jet-Fuel daneben ging, rang er sich am Ende doch ein Lächeln ab und wir starteten um 08:04 über die Piste 13 bei strahlendem Sonnenschein, null Wind und kühlen 8° C in Richtung Adelaide.

In FL130 hatten wir mäßigen Gegenwind aber eine tolle Sicht auf die unendlichen Weiten des Outback Australiens. Wir überflogen wieder zahlreiche Salzseen und den Spencer Golf. Kurz vor Adelaide wurde das Wetter ein bisschen schlechter, es zogen Wolken auf und es wurde zunehmend kühler – in Australien ist halt Winter, was sich im Süden nun tatsächlich bemerkbar machte.

Beim Landeanflug flogen wir in Wolken und Regen und konnten die Landebahn erst kurz vor der Landung ausmachen – aber alles im grünen Bereich. Bei Aero Service Parafield wurden wir schon erwartet und sehr herzlich empfangen. Die Mitarbeiter von Aero Service und die angrenzende Flugschule waren völlig begeistert von unserem Trip und stellten uns jede Menge Fragen. Morgen ab 08:00 Uhr soll die 100-Stunden-Wartung dann durchgeführt werden.

Wir bekamen von Aero Service Parafiel ein Auto geliehen und bezogen unsere Airbnb Unterkunft – nicht gerade ein Luxushaus aber sauber und in der Nähe des Flughafens. Wir suchten uns einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen und gingen anschließend etwas essen.

Nachts schliefen wir nicht so viel, die Temperaturen sanken auf etwa 8 °C und der kleine Anbau in dem wir nächtigten verfügte weder über eine Isolierung noch eine Heizung. Um kurz vor 08:00 Uhr fuhren wir dann durchgefroren zum Flughafen. Dort gönnten wir D-GCOB zusammen mit Lee, einem Fluggerätemechaniker von Aero Service Parafield, neues Öl und jede Menge neuer Filter, füllten Kühlflüssigkeit nach, überprüften alle Motorenschläuche, führten die notwendigen Motorentests durch und putzten das Flugzeug nebenher. Abends war dann alles überprüft, getestet und erneuert und D-GCOB bereit, um uns bis nach Florida zu fliegen.

Da wir am Morgen so durchgefroren am Flughafen angekommen waren, liehen Mark und Dennis, die Besitzer von Aero Service, uns einen Heizlüfter. Außerdem durften wir das Auto noch für die Zeit unseres Aufenthaltes behalten, um Adelaide ein bisschen erkunden zu können. Vielen Dank an dieser Stelle – ihr seid nicht nur ein toller Familienbetrieb mit ausgezeichneten Kenntnissen, ihr habt uns darüber hinaus unglaublich herzlich und freundschaftlich empfangen. Wir haben uns richtig wohl gefühlt. Und ganz nebenbei habt ihr uns auch noch vor einer Erkältung bewahrt.

Abends gingen wir lecker essen und fielen dann erschöpft ins Bett – ein kleines bisschen merken wir die Zeitverschiebungen vielleicht doch.

Am nächsten Morgen ging es noch mal zu Aero Service, wo wir die Rechnung beglichen, unsere Sauerstoffflasche auffüllten und D-GCOB volltankten. Außerdem besuchten wir noch kurz die angrenzende Flugschule Adelaide Aviation, die uns bei unserer Ankunft sehr herzlich und freudig empfangen hatten. Sherman, der Geschäftsführer, führte ein kleines Interview mit uns. Wer Lust hat, kann den kleinen Beitrag der Flugschule hier ansehen: (folgt).

Anschließend fuhren wir mit dem Auto nach Downtown und schlenderten durch die Innenstadt, den Botanischen Garten und guckten uns das National Wine Centre of Australia an.

Eigentlich fühlt man sich hier wie Zuhause – die Stadt erinnert an eine europäische Stadt mit europäischen Straßen. Was den absoluten Unterschied macht, sind die Menschen und die Mentalität – alles ist einfach. Die Leute sind unglaublich freundlich, entspannt und lebensfroh – sie wirken richtig glücklich, sind hilfsbereit und haben Lust sich zu unterhalten und zu leben. Und die Natur und das Wetter sind natürlich fantastisch und es gibt hier so viel Platz.
Abends machten wir die Flugvorbereitung für die nächsten Tage. Morgen geht’s nach Melbourne, wo wir Madeleine eine gute Freundin aus Magdalenas Karl May Zeiten besuchen, die vor ein paar Jahren nach Australien ausgewandert ist. Wir freuen uns sehr auf dich Mady!