Von Dallas nach New Orleans

Juli 4, 2023

Um 06:00 Uhr standen wir auf und bekamen von unserem Hotel ein sehr einfaches und nicht leckeres Frühstück. Anschließend packten wir unsere Sachen zusammen und bestellten uns ein „Uber“, das uns zum Flughafen brachte. Unseren Flugplan hatten wir für 09:00 Uhr aufgegeben, in der Hoffnung am „kühleren“ Vormittag auf weniger Turbulenzen und Gewitter zu treffen. Bei knapp 30° C und guter Sicht hoben wir um 09:07 über die Piste 17 ab in Richtung New Orleans. Wir waren noch nicht auf unsere Reiseflughöhe geklettert, da bekamen wir schon einen „direct to destination“ – so macht Fliegen Spaß. Etwa eine Stunde vor New Orleans wurde das Wetter schlechter und es türmten sich große Gewitterwolken vor uns auf – auch die Controller warnten mehrfach vor „extrem precipitation“. Dank unseres Wetterradars uns unseres ADS-B-Transponder, der in den USA sehr gut funktionierte, konnten wir aber die Gewitterwolken umfliegen und wurden nur beim Sinkflug ordentlich durchgeschüttelt – unser Gepäck machte sich auf dem Rücksitz beinahe selbständig und wären wir nicht so gut angeschnallt gewesen, hätten unsere Köpfe unter der Decke geklebt.

Um 11:48 Uhr landeten wir sicher auf der Piste 18R auf dem Lakefront Airport, wo wir sehr freundlich von unserem FBO empfangen wurden. Wir tankten D-GCOB voll und zurrten sie wegen der Gewitter ordentlich fest. Anschließend genossen wir alle Annehmlichkeiten eines Jetcenters inklusive kalter Getränke, Schoki und selbstgebackener Kekse, während wir uns über unsere CAA-Mitgliedschaft freuten und auf unser „Uber“ warteten. Der Fahrer brachte uns unerwarteterweise zu einem Campingplatz, wo wir ein bisschen in die Jahre gekommenes Häuschen mit einer tollen Dachterrasse und einem super Blick auf den Lake Pontchartrain bezogen. Wir richteten uns ein und liefen dann bei ungefähr 40° C in Richtung Wallmart. Wir sahen wohl so Mitleidserregend aus, dass eine „Uberfahrerin“ anhielt und uns kurzerhand kostenlos zum Wallmart brachte. Nachdem wir das nötigste zusammengesammelt hatten, ging es zur Kasse, wo unsere paar Lebensmittel – obwohl wir einen Rucksack dabei hatten – in Berge von Plastiktüten eingepackt wurden. Ganz anders als bei unseren bisherigen Stopps in den USA, dort gab es Tüten nur gegen Bezahlung. Manchmal ist es wirklich traurig anzusehen, wie sehr sich manche Regionen der Welt um das Klima und um Müllreduzierung bemühen und in anderen Teilen der Welt scheint das alles noch gar keine Rolle zu spielen. Mit einem „Uber“ ging es zurück zum Campingplatz, wo wir uns umzogen und anschließend in die Innenstadt fuhren. Die Innenstadt war schön bepflanzt, hatte tolle Häuser im Kolonialstil und durch den 4. Juli war jede Menge los. Die Menschen hatten sich Decken, Kühltaschen und teilweise Musik mitgebracht und strömten zur Promenade am Mississippi. Um 21:00 Uhr ging dann das Feuerwerk los – es dauerte 10 min und war wirklich sehr gewaltig. Parallel blitze es am Himmel ununterbrochen durch die Hitzegewitter, die sich immer wieder aufbauten. Um 09:15 Uhr brachen alle Amerikaner dann wieder auf nach Hause. Wir warteten den größten Menschenstrom ab und suchten uns anschließend eine Bar, bis sich die „Uberpreise“ für den Weg zu unserem Campingplatz wieder normalisiert hatten.

Am nächsten Tag schliefen wir aus, machten die Flugvorbereitung für die nächsten Tag und kümmerten uns um die Wartung von D-GCOB und unseren Aufenthalt in Daytona Beach. Mittags zogen wieder heftige Gewitter über uns hinweg, die wir von unserer schönen Dachterrasse toll beobachten konnten. Nachdem sich das Wetter beruhigt hatte, ließen wir uns in den Garden District bringen. Der Graden District ist ein historischer Stadtteil New Orleans, mit vielen prächtigen Häusern im Kolonialstiel und tollen alten Bäumen. Wir wanderten durch die Straßen, bis wir wieder in der Innenstadt angekommen waren und genossen anschließend den Abend auf unserer Dachterrasse, während es am Horizont wieder ununterbrochen blitzte. Hoffentlich wird das Wetter morgen für unseren Flug besser.