Von den Andamanen nach U-Tapao und Bangkok

Apr. 29, 2023

Der Morgen begann kompliziert. Nachdem wir zweimal vertröstet worden waren unsere Hotelrechnung zu begleichen, hieß es bei Abreise plötzlich, dass sie keine Kreditkarten und auch keine Dollar nehmen, sondern eine Zahlung nur per Googlepay möglich ist. Nach ein bisschen Diskussion und einem ordentlichen Trinkgeld konnten wir uns dann aber doch auf Dollar einigen. Den Flugplan hatten wir heute für 09:00 Uhr aufgeben. Das Taxi stand schon bereit und so ging es um 07:15 Uhr in Richtung Flughafen.
Am Flughafen ging es kompliziert weiter. Zunächst waren wir durch unseren Handling-Agenten gar nicht angemeldet worden, sodass uns der Zugang zum Flughafen durch das Militär verwehrt wurde. Nach knapp 30 min. hatte irgendjemand dann ein unterschriebenes Blatt Papier aufgetrieben, mit dem wir den Flughafen betreten durften. Nach noch einmal 15 min. Wartezeit wurden wir zur Immigration gebracht, die über 45 min. brauchte, um uns den Ausreisestempel zu geben. In der Zwischenzeit durften wir aber ohne unsere Pässe immerhin schon mal auf das Rollfeld und D-GCOB betanken. Ahmed verschob sicherheitshalber unseren Flugplan auf 09:40 Uhr.
Auf das Rollfeld kamen dann auch die Männer vom Zoll, die noch einige Formulare von uns ausgefüllt und unterschrieben haben wollten, die unser Agent vor Ort ebenfalls nicht erledigt hatte. Als alles ausgefüllt war, ging ein regelrechtes Fotoshooting vor D-GCOB los und irgendwann wurden dann auch unsere Pässe gebracht.

Nachdem wir unsere Anlassfreigabe bekommen hatten, ging es um 09:35 Uhr über die Piste 22 in Richtung Thailand. Wir waren ganz schön erleichtert – wie wunderschön die Insel landschaftlich auch ist, ein Urlaubsort ist Port Blair aus unserer Sicht nicht gerade. Wir kommen jedenfalls nicht wieder zurück.

Da wir nicht mehr Verwirrung und Probleme auf Port Blair verursachen wollten, hatten wir unseren Flugplan weiterhin für Bangkok aufgegeben und unseren neuen Stopp U-Tapao nur als „Alternate“ angeben. Ahmed empfahl uns, im Flug unser Flugziel zu ändern sowie wir Kontakt mit den thailändischen Controllern bekamen.

Bei erneut mäßigem Gegenwind und Sonnenschein ging es in FL130 wieder über den Indischen Ozean. Kurz vor dem Festland türmten sich dann plötzlich wieder riesige Gewitterwolken auf – wir sahen richtig die Blitze neben uns in den Wolken. Um nicht in diese Gewitter rein fliegen zu müssen, baten wir den Controller höher fliegen und von unserem Kurs abweichen zu dürfen. Mit Hilfe unseres Wetterradars konnten wir so ein Glück die Gewitter umfliegen.

Um 14:54 Uhr landeten wir dann sicher in U-Tapao, wo wir sofort von unseren Handling-Agenten herzlich empfangen wurden. Der Tanklaster kam zügig und durch die Immigration waren wir in ein paar Minuten. Alle Dokumente waren bereits ausgefüllt und vorbereitet, wir mussten eigentlich nur noch unterschreiben – was für ein Service. Das Taxi wartete auch schon auf uns und so ging es dann ganz entspannt in zwei Stunden nach Bangkok.
Alles war so sauber, nirgendwo lag Müll, nirgendwo Waffen und auch der Verkehr lief ohne Hupen und wilder Spurenwechsel – plötzlich fingen wir an uns richtig zu entspannen. Im Hotel angekommen richteten wir uns kurz ein und suchten uns dann ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße und aßen richtig leckeres thailändisches Essen. Danach gingen wir ziemlich erschöpft in einem ganz sauberen und schönen Zimmer schlafen – ganz ohne Schimmel, Dreck, Flecken und Ungeziefer.
Nach einem äußerst leckeren Frühstück – die thailändische Küche ist sowas von lecker – machten wir uns zu Fuß auf, Bangkok zu erkunden. Dabei kamen wir auch in die Innenstadt, die durch so gigantische Gebäude, Einkaufszentren, Märkte und tausende Restaurants, Streetfood- und Delikatessenstände geprägt ist. Und alles ist sauber und alle Menschen bedanken sich ununterbrochen beieinander. Eine unglaublich freundliche und friedliche Stimmung gepaart mit sehr viel Luxus.
Nachdem wir uns ein paar neue Klamotten gekauft hatten und so rund gefuttert waren, dass wir kaum noch laufen konnten, gönnten wir uns noch eine Massage – die pure Entspannung. Abends gingen wir wieder in die Stadt, aßen und tranken noch mehr und beobachteten das Nachtleben.

Bangkok ist so faszinierend. Eine riesige, saubere und freundliche Stadt, in der das Leben der Menschen auf der Straße stattfindet und das gefühlt größtenteils nachts. Für wenig Geld bekommt man einen Luxus und einen Service, den man in Deutschland so nicht finden kann oder sehr teuer bezahlen muss. Absolut eine Reise Wert und wir kommen sicherlich noch mehr als einmal wieder.
Am nächsten Tag klapperten wir die Sehenswürdigkeiten Bangkoks ab. Dafür nahmen wir uns ein Tuk-Tuk, dass uns zum Wat Pho, dem Tempel des liegenden Buddha bringen sollte. Unser Tuk-Tuk Fahrer war aber der Meinung, wir sollten lieber eine Bootstour durch die Khlongs, die Kanäle Bangkoks, machen und brachte uns daher an einen Pier, an dem man Bootstouren kaufen konnte. Vermutlich eine typische Touristenmasche aber uns gefiel die Vorstellung der Bootstour – es waren immerhin 37° C und ein bisschen Fahrtwind tat gut. Also fuhren wir mit so einem typischen Ruea Hang Yao Boot durch die Khlongs vorbei ein vielen Tempeln und kleinen Häusern auf Stelzen.

Beim Wat Arun dem Tempel der Morgenröte machten wir Halt und besichtigten diesen. Eine wunderschöne Tempelanlage dessen Mauern aus einem riesigen Mosaik aus Porzellan, Glas und Muscheln besteht. Anschließend fuhren wir dann zum Wat Pho und dem daneben liegenden Grand Palace mit Wat Phra Kaeo. Sehr beeindruckende Tempel, mit dem Highlight des 46 m langen und 15 m hohen liegenden Buddha. Im Wat Pho ließen wir uns ein bisschen Zeit und schlenderten dann zurück in unser Hotel. Nach einer weiteren Massage (wenn wir aus Knetmasse bestehen würden, wären wir jetzt zwei Pfannkuchen – außerdem können wir jetzt vielleicht Spagat) ließen wir den Abend noch in der Rooftop-Bar ausklingen und bereiteten uns auf die morgige Reise nach Phuket vor.