Von der Sunshine Coast nach Neukaledonien

Mai 30, 2023

Am Morgen standen wir früh auf, packten unsere Sachen zusammen und fuhren zum Flughafen, wo wir auch unseren Mietwagen abgaben. Der Marshaller ließ uns aufs Rollfeld und die Border Force kam auch ein paar Minuten später. Sie kontrollierten unsere Pässe, brachten uns ein paar unterschriebene Formblätter für die Einreise in Neukaledonien, fragten interessiert nach unserer Tour und verschwanden dann schnell wieder. Der Tanklaster kam wie bestellt um 07:30 Uhr und nachdem wir alles kontrolliert und flugfertig gemacht hatten, ging es um 08:14 Uhr über die Piste 31 in Richtung offenes Meer.

Auf Wiedersehen du wunderschönes, freundliches und relaxtes Australien, wir kommen auf jeden Fall wieder.

Am Anfang hatten wir noch guten Funkkontakt, der aber zunehmend schlechter wurde. Also packten wir Jens HF-Funkgerät aus, ließen die 10 m Antenne aus dem Fenster und versuchten Kontakt aufzunehmen. Teilweise konnten wir was hören und verstanden auch ein paar Mal „D-GCOB“ – ob uns aber geantwortet wurde oder ob wir gerufen wurden, konnten wir leider nicht sagen – eine richtige Verbindung brachten wir nicht zustande. Die Airlines halfen uns aber wieder fleißig mit Relay aus.

Wir flogen erneut in FL 130, hatten klare Sicht und wirklich guten Rückenwind, sodass wir im Schnitt mit einer Groundspeed von 160-170 kts. durch die Luft sausten. Kurz vor Neukaledonien zogen Wolken auf und um uns herum fiel teilweise Regen. Beim Sinkflug hatten wir ein paar kleine Turbulenzen, die aber unter FL70 nachließen.
Neukaledonien wirkte riesig und sah wunderschön von oben aus – kleine Inseln und Riffs umgeben von türkisblauem Wasser, bewaldete Berge und rote Savannen wechselten sich ab. Um 14:04 Uhr landeten wir dann auf dem La Tontouta Airport, der wie ausgestorben wirkte. Wir wurden freundlich empfangen und hatten alle nötigen Papiere dabei, sodass die Einreise unkompliziert und schnell ging. Der Tanklaster kam und wir tankten D-GCOB randvoll. Danach fuhren wir mit einem Taxi nach Numea zu unserer Unterkunft. Als wir ausgepackt hatten, war es schon dunkel. Wir machten noch einen Spaziergang durch Numea, kauften ein bisschen was zu trinken und aßen gar kein leckeres Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant.

Am nächsten Morgen ging es mit den Mails und Genehmigungen weiter. Wir hatten endlich Antworten von Tonga und Samoa Samoa und von Kiribati nahezu eine Landegenehmigung – ist schon eine andere Nummer, wenn man die Flugplanung außerhalb von Europa, Australien und Amerika selbst macht. Ahmed warum haben wir dich bloß dafür nicht beauftragt?!

Morgen soll es auf die Insel Tanna des Inselstaates Vanuatu gehen – wir wollen unbedingt den aktiven Vulkan Yasur sehen – aber irgendwie kann uns der Flughafen keine Auskunft geben, ob Fuel verfügbar ist und wie wir den Kraftstoff bezahlen können. Sehr seltsam, ohne Kraftstoff können wir Tanna nicht besuchen, sondern müssten unseren Ferry-Tank in Neukaledonien füllen und auf direktem Weg nach Tonga fliegen.

Da wir keine Aussage aus dem Flughafenmanager des White Grass Airports auf Tanna quetschen konnten, liefen wir erst einmal los, um uns Neukaledonien bzw. den Ort Numea anzugucken – die Hauptinsel Grande Terre ist mit ihren 16.372 km² viel zu groß, um sie in so kurzer Zeit wirklich erkunden zu können.

Wir liefen quer durch Numea und entlang der Küste vorbei am Parc du Ouen Toro. Die Küstenlinie erinnerte uns dabei zwar eher an die Ostsee als an ein „Korallenmeer“, sah aber wunderschön aus mit den ganzen vorgelagerten Inseln. Es war windig aber angenehm warm. Numea an sich ist eher unspektakulär, hauptsächlich Wohnhäuser, wenig Restaurants, Bars und Geschäfte und auffallend schlechte oder gar nicht vorhandene Bürgersteige, dafür aber sauber. Rund um die Hauptinseln gibt es allerdings paradiesische Inseln und Strände, die wir teilweise aus der Luft bestaunen konnten.
Am Abend hatten wir nach wie vor keine Zusage für den Kraftstoff auf Tanna – oder besser gesagt, einfach gar keine Antwort bekommen. Dann muss Tanna leider leider ausfallen. Wir verlängerten also unsere Unterkunft in Numea um einen Tag und werden dann übermorgen direkt nach Tonga fliegen.

Am nächsten Tag waren nach kurzem nachhaken auch die Landegenehmigungen für Tonga und Samoa Samoa da – es kann morgen also weitergehen. Nach einem kleinen Frühstück mit leckerem Baguette und Kaffee machten wir wieder einen langen Spaziergang durch Numea und fanden am Nachmittag ein schönes Café direkt am Hafen, wo wir ein Glas Wein tranken. So richtig schön ist der Ort tatsächlich nicht – wer auf Neukaledonien Urlaub machen will, sollte sich in jedem Fall für eine der „Paradiesinseln“ entscheiden oder sich ein Auto mieten und wandern gehen.