Am Morgen wurden wir um 06:20 Uhr zum Flughafen gefahren – Simon begleitete uns, er wollte gerne D-GCOB sehen. Der Flughafen war wie ausgestorben, wir bekamen einen Stempel auf unser GENDEC und wurden dann aufs Rollfeld gelassen. Für 07:15 Uhr hatten wir gestern am Tower Kraftstoff bestellt und unser Flugplan sollte für 08:00 Uhr aufgegeben werden.
Als um 07:30 Uhr weit und breit kein Tanklaster zusehen war, wurden wir etwas unruhig. Die Tochter von Timei fuhr uns zum Tower, wo alle ganz verwundert waren, dass wir gestern nicht mehr mit der Kiribati Oil Company gesprochen hätten. Angeblich hätte die Firma unseren Auftrag nicht gefunden und wollte uns in unserem Hotel kontaktieren – das war allerdings nicht passiert. Nun ging eine wilde Telefoniererei los, bis die Oil Company sich auf den Weg ins Büro machen wollte, um unseren Auftrag erneut zu prüfen – die haben die Ruhe weg, wir wollten in ein paar Minuten starten, der Tanklaster parkte eine Dreiviertelstunde entfernt und jetzt wollen sie den Auftrag prüfen? Nach weiteren Telefonaten hatten sie unseren Auftrag doch plötzlich gefunden und der Tanklaster machte sich auf den Weg.
Nun wurde uns gebeichtet, dass auch unseren Flugplan noch nicht aufgegeben war. Der Tower bat uns, das direkt selbst über HF-Funk mit San Francisco zu erledigen. Also wurden die Generatoren angeschmissen und das HF des Towers aufgewärmt. Mit San Francisco setzte Michael dann mal über HF-Funk mal über Satellitentelefon den Flugplan auf. Irgendwann war der Tanklaster tatsächlichen da und der Flugplan aufgegeben. Wir tankten D-GCOB randvoll, nahmen 120 l in dem Ferry-Tank mit, verabschiedeten uns und starteten um 09:47 Uhr mit fast zwei Stunden Verspätung über die Piste 08 in Richtung Hawaii.
Zu Beginn des Fluges hatten wir Bewölkung und leichten Regen, ließen das schlechte Wetter aber schon nach etwa einer Stunde hinter uns. Über HF-Funk bekamen wir leider keinen Kontakt, wir hatten zwar unsere Batterie bei Timei an ein Batterieladegerät hängen dürfen, das hatte aber offensichtlich nicht funktioniert.
Wir machten unsere Positionsreporte also jede Stunde über das Satellitentelefon, auch wenn San Francisco darüber nicht so glücklich war. Insgesamt verlief der Flug sehr ruhig in FL130 bei guter Sicht und leichtem Gegenwind. Um 17:21 Uhr landeten wir pünktlich auf Hawaii, wo unsere Handling-Agenten schon auf uns warteten und uns freundlich begrüßten. Die Immigration kam ein paar Augenblicke später, kontrollierte unsere Pässe und unser Visum, trug für uns ein B2 Visum ein und zog wieder ab. Unser Handling-Firma hatte uns auf Anweisung von Ahmed sogar ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht, weil das auf Kiribati wegen des nicht vorhandenen Internets nicht möglich war – danke Ahmed! Das Hotel war ordentlich und wir genossen eine heiße Dusche und danach ein großes Bier mit leckerem Abendessen. Das haben wir seit Australien schon sehr vermisst – wie schön diese ganzen kleinen Inseln auch sind, durch ihre Lage fehlen dort viele Lebensmittel. Besonders Obst, Gemüse, Gewürze und Milchprodukte sind so gut wie gar nicht vorhanden und darauf zu verzichten, ist wirklich schwer. Nach dem Essen fielen wir völlig erschöpft ins Bett.
Am nächsten Morgen guckten wir uns ganz genau die Wetter- und Windprognosen für den längsten Flug von Hilo nach Monterey an. Leider waren die Prognosen gar nicht gut – die ganzen nächsten Tage war starker Gegenwind angesagt. Selbst bei neutralem Wind fliegt D-GCOB schon etwa vierzehn Stunden über den großen Teich. Wir rechneten noch mal alles hin und her aber trotz dass Magdalena mit dem gesamten Gepäck mit Linie nach San Francisco fliegt, um Gewicht zu sparen, ist uns das Risiko, noch mehr Kraftstoff als geplant mitzunehmen und dadurch noch schwerer zu sein, zu hoch. Wir werden uns also auf ein paar Tage Hawaii einstellen und den Wind weiter beobachten. Es gibt schlimmeres – gestern ist hier sogar der Vulkan ausgebrochen – das werden wir uns nicht entgehen lassen. Den Tag über erledigten wir ganz entspannt alles Nützliche. Wir informierten uns wo wir ein Ladegerät für die Batterie des HF-Funkgerät kaufen können, verlängerten unseren Aufenthalt im Hotel, wuschen unsere gesamte Wäsche, machten einen Spaziergang zum Flughafen, um uns einen Mietwagen zu nehmen (wir bekamen eine richtige Prollkarre, alle anderen waren ausgebucht), gingen einkaufen und am Abend lecker essen. Morgen wollen wir noch alles für den großen Flug und die nächsten Stopps in Amerika organisieren und danach steht dann Sightseeing auf dem Programm.
Am Morgen kauften wir uns als erstes das Ladegerät für die Batterie – nun ist diese wenigstens wieder vollgeladen. Anschließend fuhren wir zum Flughafen und bereiten D-GCOB vor. Wir kontrollierten die Motoren ganz genau, füllten Öl nach und räumten alles aus dem Flugzeug, was Michael während des Flugs nicht dringend benötigt. Am Nachmittag gingen wir noch einmal einkaufen, genossen ein paar Stunden die Sonne und die Küste und fuhren nach dem Abendessen samt HF-Funkgerät und geladener Batterie wieder zum Flughafen. Auf dem Parkplatz rollten wir unsere Antenne aus, funkten San Francisco an und bekamen sofort guten Kontakt. Was für eine Erleichterung – so ein HF-Funkgerät lässt einem wirklich graue Haare wachsen. Nun ist soweit aber alles bereit – sollte das Wetter spontan besser werden, steht dem Flug nichts mehr im Weg.
Um 03:00 Uhr klingelte unser Wecker – heute wollen wir zum Vulkan fahren und die beste Zeit diesen zu besuchen, soll im Dunkeln sein. Um 04:30 Uhr kamen wir im Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark an. Von weitem sahen wir schon den roten Schimmer der Lava. Wir fuhren so dicht wir möglich an den Ausbruch des Kīlauea Vulkans und genossen von unterschiedlichen Aussichtsplattformen das großartige Naturschauspiel. Die Lava leuchtete hell orange und quoll an verschiedenen Stellen im Zentrum des Vulkans aus der Erde. Irgendwann ging dann auch die Sonne leuchtend auf und wir gingen entlang des riesigen Vulkan Kraters spazieren. Was für eine beeindruckende Landschaft, geprägt von Vulkangestein und karger Vegetation. Im Randbereich des Kraters waren zudem Steam Vents, so dass der heiße Dampf aus der Erde teilweise in Schwaden über den Kraterrand strömte. Wir haben bisher nichts vergleichbares gesehen und waren sehr beeindruckt – was für eine wunderbare Erfahrung. Am Nachmittag fuhren wir dann noch zu den Rainbow Falls, ein knapp 25 m hoher Wasserfall an dem der Wailuku River in ein großes Becken hinab stürzt. Um den Wasserfall wuchs dichter Dschungel mit zum Teil unglaublich alten und großen Bäumen. Ein sehr schöner, ein bisschen von Touristen überlaufener Ort. Anschließend fuhren wir nach Down Town und schlenderten ein bisschen durch die Straßen und über einen kleinen Markt. Abends aßen wir ein sehr schlechtes Abendessen und fielen danach völlig erschöpft ins Bett.
Den nächsten Tag verbrachten wir am Strand. Wir stiegen in unsere Prollkarre, gönnten uns einen Kaffee bei Starbucks und fuhren an die Westküste an den Hapuna Beach. Die Fahrt führte uns durch eine völlig skurrile Landschaft voller schwarzer erkalteter Lavaströme, Lavagestein, Dschungel, karger Wälder und weitem Grasland über runden Hügeln. Die Vulkane lagen dabei in oder sogar über den Wolken – was für eine abwechslungsreiche Landschaft mit so unterschiedlichen Klimazonen. Der Strand lang in einer großen Bucht gesäumt von schwarzem Vulkangestein, hatte weißen feinen Sand und das Meer war phantastisch – ganz klares kühles Wasser und schöne große Wellen. Nachdem wir ausreichend Sonne getankt hatten, ging es zurück zu unserem Hotel, wo wir den Abend ganz entspannt ausklingen ließen.
Am Montagmorgen gönnten wir uns als erstes wieder einen Kaffee bei Starbucks und kauften für die nächsten Tage ein. Der Wind scheint sich erst zum Wochenende zu ändern, so dass wir noch eine ganze Woche auf Hawaii verbringen werden. Anschließend suchten wir nach einer großen günstigen Sporttasche, damit Magdalena das ganze Gepäck samt der Rettungsanzüge mit nach San Francisco nehmen kann. Leider schien es so eine Tasche auf Hawaii nicht zu geben – nachdem wir beinahe alle größeren Geschäften Hilos abgeklappert hatten, bestellten wir eine Reisetasche über Amazon und fuhren zurück ins Hotel. Dort verlängerten wir unseren Aufenthalt wieder um ein paar Tage, wechselten das Zimmer und entspannten ein bisschen auf dem Balkon. Am Nachmittag stiegen wir dann in unsere Prollkarre und fuhren zur Maunakea Visitor Information Station. Von dort führte eine Schotterpiste recht steil hinauf zum Mauna-Kea-Observatorium, eines der bedeutendsten astronomischen Observatorien weltweit, welches auf dem Gipfel des 4.200 Meter hohen Vulkans Mauna Kea liegt. Leider standen Ranger am Beginn der Schotterpiste und ließen nur Autos mit Allradantrieb auf den Gipfel. Wir stellten also unsere Prollkarre auf den Parkplatz und sprachen ein sehr nettes junges Pärchen aus Arkansas an, die sich sofort bereit erklärten, uns in ihrem Auto mit auf den Gipfel zu nehmen. Dort erlebten wir einen phantastischen Sonnenuntergang. Der Mauna Kea lagt über den Wolken, die Luft war schon recht dünn, eiskalt und klar – es lag sogar Schnee auf dem Gipfel – und so ging die Sonne spektakulär unter. Anschließend nahm das Pärchen uns netterweise wieder mit zur Maunakea Visitor Information Station. Bis wir unten ankamen war es stockdunkel und Milliarden an Sterne waren aufgegangen. So eine Sternenhimmel hatten wir bisher noch nie gesehen – wir konnten sogar die Milchstraße genau erkennen – was für ein beeindruckender Anblick.
Für den nächsten Tag nahmen wir uns einen Ausflug zum Papakōlea Green Sand Beach im Süden von Big Island vor. Der Papakōlea Beach ist einer von nur vier grünen Sandstränden auf der Welt. Seine charakteristische Farbe entstand durch Erosion eines Schlackenkegels, welcher einen hohen Anteil des Minerals Olivin enthält. Mit unserer Prollkarre ging es also entlang der Küste durch eine wieder sehr skurrile Landschaft. Der Süden war von dichtem Dschungel, in dem es andauernd regnete, großen Weideflächen auf denen Rinder und Pferde grasten, zahlreichen Steinmauern und steilen Klippen, die ins Meer führten, geprägt – wir waren zwar noch nie in den Highlands Schottlands gewesen aber genau so stellten wir uns eigentlich die Landschaft dort vor. Nahe des South Points von Big Island gab es einen Parkplatz auf dem wir unser Auto abstellten und dann entlang der Küste zum Papakōlea Beach wanderten. Die Küste war atemberaubend schön mit steilen schwarzen Klippen, weitem silbern schimmerndem Grasland auf gelb lehmigem Sand. Der Green Beach lag eingebettet in einer kleinen Bucht, umgeben von steilen Felsen die zu den Ausläufern des Mauna Loa Vulkans gehören. Wir kletterten zum Strand hinab, der leider etwas überlaufen war, machten ein kleines Picknick und genossen den absolut grün schimmernden Sand. Was für ein Naturschauspiel. Der Papakōlea Green Sand Beach gehört in jedem Fall zu einem der beeindruckendsten Orte, die wir bisher auf unserer Reise besucht haben. Am Abend fanden wir einen leckeren Italiener in der Innenstadt, wo wir den Abend bei einer Portion Pasta entspannt ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen besorgten wir noch eine Kopflampe für Michaels großen Flug – Michael wird zwangsläufig auch im Dunkeln fliegen müssen und dann ist es gut, auf alles vorbereitet zu sein. Anschließend fuhren wir zur D-GCOB, befestigten die Abdeckung für die Motoren neu – die waren mal wieder abgerissen – und holten von unserer Handling-Firma Atlantic ein Angebot für das Abflug- und Tankprozedere ein – unglaublich was die Handling-Firmen immer an Geld für Nichtigkeiten haben wollen. Am Nachmittag besuchten wir den State Park mit den Akaka Falls. Durch den Park führte ein kleiner Rundweg, von dem wir den 135 m hohen Akaka Wasserfall bewundern konnten. Das Park lag in einer großen Schlucht, in der der Dschungel unglaublich dicht, satt grün und mit vielen Blumen wucherte. Wie wunderschön Natur ist, ganz besonders wenn sie nicht beschnitten, gemäht und geschult ist. Am Abend aßen wir lecker in einem Restaurant in der Innenstadt. Auch unsere Reisetasche war mittlerweile über Amazon bei uns angekommen. Weil das so reibungslos funktioniert hatte, bestellten wir gleich noch ein DC-DC Converter, sodass Michael unsere Batterie für das Funkgerät auch im Flug laden kann – sicher ist sicher. Außerdem fanden wir über World Fuel Service heraus, dass die Konkurrenz zu unserer Handling-Firma Kraftstoff für beinahe die Hälfte verkauft. Also bestellten wir dort Fuel – warum das doppelte zahlen?
Am Donnerstag sollten es zum Punaluʻu Black Sand Beach gehen. Ein Strand aus Basalt, der durch im Ozean erkaltete Lava entsteht. Am Morgen wurden wir dann aber von unserer Handling-Firma Atlantic angerufen, die uns den Vertrag kündigte, weil wir bei der Konkurrenz Kraftsoff bestellt hatten. Wir waren sehr verwundert und baten Ahmed uns das Angebot von Atlantic zu schicken. In dem Angebot war Fuel gar nicht erwähnt. Da wir keinen Ärger haben wollten, fuhren wir zum Flughafen, um die Angelegenheit zu klären. Leider war die Chefin von Atlantic nicht anwesend und die Vertretung wiederholte nur, dass sie uns den Service kündigen wollen, wenn wir nicht direkt bei ihnen den Kraftstoff bestellen würden. Das sind ja Methoden – dann werden wir uns halt ein Angebot bei der Konkurrenz einholen. Auf unserer gesamten Reise waren der Handling-Service und das Bestellen des Kraftstoffs bisher immer zwei separate Dinge gewesen. Mit unserer Prollkarre ging es vom Flughafen direkt zum Black Sand Beach – ein sicherlich besonderer Ort aber leider ziemlich überlaufen und auf Tourismus ausgelegt – uns haute der Strand jedenfalls nicht vom Hocker. Wir wanderten also von einem Ende zum anderen und fuhren anschließend zum South Point Ka Lae – dem südlichsten Punkt der USA. Hier befand sich eine hohe Steilküste von der wir auf einen rauen Ozean gucken konnten. Ein Stück weiter flachte die Küste ab, es ragten schwarze Vulkanfelsen in den Ozean, um die zahlreiche Korallenstücke angespült worden waren – ein wunderschönes Farben- und Naturschauspiel. Nachmittags fuhren wir zurück zum Flughafen und trafen dort die Handling-Agentin von Signature Flight Support. Sie erkläret sich sofort bereit unser Handling so übernehmen und machte uns ein halb so teures Angebot. Umso besser, dann werden wir morgenfrüh die Handling-Firma wechseln.
Am Freitagmorgen fuhren wir also direkt zum Flughafen, wo wir einen Handling-Vertrag mit Signature schlossen und unseren Abflug besprachen. Wir hatten uns entschlossen, dass Michael am Montagmorgen um 05:00 Uhr starten wird. So kann er das Tageslicht maximal ausnutzen und wenn der Wind passt in der Dämmerung starten und landen. Anschließend verlängerten wir unseren Mietwagen bis Sonntag und fuhren zurück zum Hotel. Von dort organisierten wir alles für die Landung in Monterey und rechneten noch einmal genau die „Wight und Balance“ für D-GCOB durch. Danach kauften wir ein Kabel, um den heute erwarteten DC-DC Converter im Flugzeug anschließen zu können. Auch eine kleine Kofferwage nahmen wir mit, so können wir einerseits das Gewicht für D-GCOB besser berechnen andererseits auch das Gepäck für das Airline-Ticket angeben. Je mehr Zeit hier auf Hawaii vergeht, desto mehr fangen die Gedanken an zu kreisen und die Sorgen werden von Tag zu Tag größer – es wird dringend Zeit weiterzufliegen. Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Küste und bekamen plötzlich die Nachricht, dass der DC-DC Converter doch nicht wie angekündigt heute, sondern erst die nächsten Tage geliefert wird. Also klapperten alle Autoteilehändler und Baumärkte in Hilo nach einem DC-DC Converter oder etwas Vergleichbarem ab – leider ohne Erfolg. Ein wenig entmutigt aßen wir spät abends noch ein schnelles Abendessen bei Taco Bell und gingen anschließend unruhig ins Bett.
Am nächsten Morgen fuhren wir als erstes zum Postoffice – wenn wir in Brisbane Jens HF-Funkgerät aus dem UPS-Shop holen konnten, vielleicht können wir dann auch den DC-DC Converter in Hilo ausfindig machen. Vor dem Postoffice erreichte uns dann eine Mail, dass sich der Converter in der Zustellung befindet – was haben wir doch immer für ein Glück. Ein bisschen beruhigter packten wir unsere Strandsachen, kauften unseren morgendlichen Cappuccino bei Star Bucks und gönnten uns einen weiteren Tag am Strand. Zuerst fuhren wir zum Kaunaʻoa (Mauna Kea) Beach. Leider waren dort alle Parkplätze bereits belegt und der Pförtner des Resorts wollte auch keine Ausnahme machen. Also fuhren wir eine Bucht weiter an den Hapuna Beach, sonnten uns und gingen ausgiebig schwimmen. Nur die Sonnencreme erinnert auf Hawaii eher an Lack als an Creme. Nachdem Magdalena sich mit dem neuerworbenen Spray eingesprüht hatte, glich sie einer Geisha, klebte über Stunden am ganzen Körper und musste abends unter der Dusche die Haut schrubben, bis sie ganz rot war. Im Hotel wartete schon der DC-DC Converter auf uns. Wir aßen bei dem Italiener in der Innenstadt eine Portion Pasta zum Abendessen, gingen einkaufen und verbrachten eine sehr unruhige Nacht.
Der Sonntag gehörte ganz der Flugvorbereitung. Wir verglichen wiederholt alle Wetter- und Windvorhersagen – alles gut und wie erwartet. Michael baute den DC-DC Converter um, lud die Akkus und Geräte und packte alles für den Flug. Anschließend fuhren wir zum Flughafen, wo der Tanklaster gegen 14:00 Uhr kommen sollte. Bei D-GCOB überprüften wir noch einmal den Ölstand der Motoren und alle Kraftstoffleitungen, schlossen das HF und den DC-DC Converter an und bereiteten den Ferry-Tank und die Kraftstoffkanister vor. Der Tanklaster kam gegen 14:30 Uhr und tankte in unser kleines Flugzeug insgesamt 650 l Kraftstoff – 285 l in die Main- und AUX-Tanks, 60 l in die Kraftstoffkanister und 305 l in unseren Ferry-Tank. D-GCOB war anschließend so bis unters Dach mit Kraftstoff gefüllt, dass uns Angst und Bange wurde. Wir schnallten die Kanister und den Ferry-Tank ordentlich fest, legten die Rettungsmittel, das Satellitentelefon und das HF-Funkgerät für Michael griffbereit und ballastierten das kleine Flugzeug im „nose compartment“ so gut wie möglich. Anschließend gaben wir unseren Mietwagen ab und buchten Magdalenas Airline-Ticket für Dienstag den 20.06.2023. Dann liefen wir bei Sonnenuntergang zurück zum Hotel, in dem wir ziemlich hungrig ein ausgiebiges Abendessen genossen.
Insgesamt ist die Big Island Hawaiis phantastisch und in jedem Fall eine Reise wert. Wir erwarteten schöne weiße Strände, Palmen und Hibiskusblüten, fanden aber eine wilde, stark durch die Vulkane geprägte und unglaublich vielfältige Insel. Hier konnten wir Landschaften auf kleinstem Raum erleben, für die man ansonsten in viele unterschiedliche Länder reisen müsste.