Von Monument Valley nach Santa Fe

Juni 30, 2023

Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, checkten wir aus und liefen zu D-GCOB, das einzige Flugzeug am Goulding’s-Monument Valley-Oljato Regional Airport. Den Flugplan hatten wir für 10:00 Uhr aufgegeben. Das Wetter war super und der Wind kam günstig von vorne – auf dem Airport gab es nur eine Start- und Landerichtung, da eine große Felsformation im Süden den Weg versperrte. Wir machten unser kleines Flugzeug flugfertig, kontrollierten das Öl, packten unsere Taschen neu und hoben um 09:44 Uhr über die Piste 34 ab in Richtung Santa Fe. Am Rand des Flugplatztes hatte sich eine kleine Menschenmenge gebildet, die Fotos von uns machte und uns zuwinkte.

In der Luft konnten wir unkompliziert unseren Flugplan aufgeben, flogen in FL120 und hatten tolle Sicht auf die Ausläufer der Rocky Mountains. Kurz vor Santa Fe wurden wir wieder ordentlich durchgeschüttelt bis wir um 11:38 Uhr auf der Piste 20 landeten. Am Flughafen wurden wir schon von einem Follow Me erwartet, dass uns zu unserem Parkplatz brachte, wo wir D-GCOB für die nächsten Tage festzurrten. Über unsere Testmitgliedschaft bei Corporate Aircraft Association (CAA) kostete nicht nur der FBO kein Geld und der Kraftstoff nur die Hälfte, auch einen Mietwagen konnten wir für einen Spotpreis mieten – vielen Dank Mike Miller für diesen tollen Tipp!

In Santa Fe bezogen wir ein sehr kleines und süßes Hotel, das sehr mexikanisch aussah. Dann fuhren wir in einen Baumarkt, wo wir Kartonage und Klebeband kauften, unseren Ferry-Tank ordentlich verpackten und zur Post brachten – Tschüss Ferry-Tank du hast uns gute Dienste geleistet, leider stinkst du wie verrückt und bist jetzt unnötiger Ballast, deshalb freuen wir uns, dass wir dich verkauft haben und du nun mit jemand anderem um die Welt fliegst. Anschließend kauften wir in einem Supermarkt das Nötigste für die nächsten Tage und genossen auf unserer kleinen Terrasse ein Glas Crémant. Abends liefen wir in Richtung Innenstadt, kamen aber nicht bis zur Plaza, da wir auf dem Weg ein sehr schönes mexikanisches Restaurant fanden, in dem wir versackten. Am Nebentisch saß ein sehr nettes Pärchen, das perfekt Deutsch sprach und ebenfalls schon viel gereist war. Wir aßen großartiges Essen, unterhielten uns den ganzen Abend angeregt und tranken jede Menge Margaritas.

Den nächsten Tag gingen wir ganz entspannt an, wir bekamen in unserer Unterkunft ein einfaches Frühstück und fuhren dann in jede Menge Einkaufsläden, um ein paar neue T-Shirts und kurze Hosen zu ergattern – unsere Kleidung hat durch die Reise doch sehr gelitten und viele Sachen waren zu Putzlappen umfunktioniert worden. Bei Walmart wurden wir fündig und bekamen auch noch einen Liter Öl für D-GCOB. Am Nachmittag liefen wir in die Innenstadt von Santa Fe – ein wirklich ganz bezaubernder kleiner Künstlerort. Wir bewunderten die Plaza und schlenderten durch gefühlt hunderte kleine Galerien und Geschäfte voller Kunst und Schnick-Schnack. Da wir unseren Aufenthalt noch mal um einen Tag verlängern wollten, buchten wir uns anschließend ein einfaches kleines Motel, genossen das wunderbar warme und trockene Klima auf unserer Terrasse und besuchten abends erneut das ausgezeichnete mexikanische Restaurant ein paar Straßen weiter.

Am nächsten Tag checkten wir nach dem Frühstück aus, kauften ein bisschen Glasreiniger und besuchten D-GCOB, um die Scheiben für unseren nächsten Flug zu putzen – auf unseren Fotos und Videos sah man schon fast mehr Insekten als Landschaft. Anschließend ging es zu unserem Motel, wo wir das Zimmer aber noch nicht beziehen durften. Also nutzen wir die Zeit und fuhren in einen Waschsalon, wo wir unsere Wäsche wuschen und die Flugvorbereitung für die nächsten Stopps erledigten, während wir unserer Wäsche beim Drehen zuschauten. Am späten Mittag bezogen wir dann unser Motel und liefen zur Canyon Road, die wohl bekannteste Künstlerstraße in Santa Fe. Wunderschön – es reihte sich Galerie an Galerie und die ganze Straße war unglaublich liebevoll angelegt und bepflanzt. Wir sahen wirklich tolle Kunstwerke, während wir durch die Gegend schlenderten und viele der Galerien besuchten. Santa Fe ist wirklich ein wunderschöner und gemütlicher Ort und in jedem Fall eine Reise wert – ganz besonders für Kunst- und Kulturliebhaber. Die Gebäude sind größtenteils im Pueblo-Stil gebaut und überall ist der kulturelle Einfluss der Indianer, Mexikaner und Spanier zu spüren. Rund um Santa Fe gibt es zudem einige Pueblos, in denen die Ureinwohner in Sozialgemeinschaften leben – die Siedlungen mit mehreren Wohnhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen zeichnen sich dabei durch Eigenständigkeit, wie z.B. Selbstverwaltung und die soziale und religiöse Erhaltung alter Überlieferungen aus. Leider sind die meisten Ureinwohner, wie auch schon in Australien, sehr arm und ihnen fehlt häufig sogar die Grundversorgung.