Von Singapur auf die Weihnachtsinseln

Mai 10, 2023

Um 06:30 Uhr wurden wir von einem Taxi zum Flughafen gebracht, an dem wir von unseren Handling-Agenten schon erwartet wurden. Unser Flugplan war für 08:00 Uhr aufgegeben und Fuel für 07:30 Uhr bestellt. Durch die Immigration und die Sicherheitskontrollen kamen wir in ein paar Minuten – alles ist hier sehr fortschrittlich und entspannt.

Bei D-GCOB angekommen packten wir unsere Taschen neu und machten den Kontrollcheck am Flugzeug. Der Tanklaster kam pünktlich nur der Tankwart stelle sich selten dämlich an – er schaffte es alle vier Tanks zum Überlaufen zu bringen und knalle seine Tankpistole so doll auf die Tragfläche, dass tiefe Kratzer zurückblieben – ein Fall für die Versicherung von Shell und für uns sehr ärgerlich.

Bei bestem Wetter ging es dann um 08:06 Uhr über die Startbahn 21 in Richtung Weihnachtsinseln. Unterwegs hatten wir ein bisschen Rückenwind und tolle Sicht auf Indonesien mit seinen ganz vielen kleinen Inseln. Um 12:14 Uhr lokal Zeit landeten wir bei guter Sicht auf den Weihnachtsinseln – ein ganz kleiner Flughafen, der oben auf einem bewaldeten Hügel der Insel liegt. Die ganze Insel ist sehr felsig und dicht bewaldet.

Wir hatten uns vorher ein bisschen über die Einreiseprozedur in Australien informiert, ließen die Haube des Flugzeugs also geschlossen und hatten unser Insektendesinfektionsmittel samt Formblatt griffbereit. Auch auf saubere Schuhe hatten wir geachtet und dass wir keinerlei frische Lebensmittel an Bord haben. Die Frau von der Border Force und unser Handling-Agent waren ganz glücklich über unsere Vorbereitung und so lief die Kontrolle von D-GCOB sehr schnell ab. Die Immigration kam direkt zu uns ans Flugzeug und hatte unser Formblatt schon selbständig ausgefüllt. Alle waren unglaublich freundlich und locker.

Da es wohl kein Taxi auf der Insel gibt, fuhr uns unser Handling-Agent selbst zu unserer Unterkunft, die er kurzerhand änderte, weil er unsere gebuchte Bleibe als nicht gut empfand. Vermutlich war die neue Unterkunft von seiner Großmutter aber alles in allem sauber und wir waren ganz zufrieden und positiv überrascht. Am Abend vorher hatten wir uns ein paar Reiseberichte über die Weihnachtsinseln angesehen und ähnliche Zustände wie auf den Andamaren erwartet. Australien nutzt die Insel wohl hauptsächlich, um Flüchtlinge vor der Einreise nach Australien zu prüfen. Wir fanden aber vor allem Krabben, Dschungel und eine tolle Küste sowie viele große Tiere u. a. die riesigen und beeindruckenden Fregattvögel. Alles ist sauber und gepflegt und die Bewohner sehr freundlich. In dem einzigen Supermarkt auf der Insel gab es Getränke, Massen an Alkohol und abgelaufene Lebensmittel. Da wir morgen wieder früh los wollen und kein Frühstück bekommen, entschieden wir uns für zwei Packungen abgelaufener Cracker und ein bisschen nach Algen schmeckendes ebenfalls abgelaufenes Wasser – so langsam härten wir ab.

Nach einem schönen Spaziergang an der Küste, bei dem wir ein bisschen auf den Felsen saßen und ein Bier in der Sonne genossen, liefen wir zurück zu unserer Omaunterkunft und machten unsere Flugvorbereitung für den nächsten Tag – Internet gibt es auf den Weihnachtsinseln nur per WLAN in den Häusern.

Abends wollten wir in dem vielleicht einzigen Restaurant auf der Insel essen – unser Handling-Agent hatte uns empfohlen dort abends hinzugehen. Kurz vor 18:00 Uhr begann es aber so stark zu regnen und gewittern, dass wir das Haus nicht verlassen konnten. In Deutschland hat man keine Vorstellung davon, wie es in anderen Teilen der Welt regnen kann. Um 20:00 Uhr hatte es dann aufgehört und 20 min. später trafen wir im Restaurant ein. Leider hatte die Küche schon geschlossen und nur noch die Bar geöffnet. Uns wurde noch übriggebliebener Salat und ein kalter Burger angeboten – besser als nichts aber so richtig lecker und sattmachend war das Ganze nicht. Egal wir steigen wieder auf die Cracker-kalter Kaffee-Diät um. Auf dem Rückweg trafen wir überall Massen an großer roter Krabben. Nach dem Regen kommen diese gerne aus dem Wald.

Wir waren insgesamt wirklich positiv überrascht von den Weihnachtsinseln. Hier ist zwar nicht viel los aber wer die Natur mag und Lust auf Wanderungen hat, z. B. um Tiere zu beobachten, kann sich hier wirklich wohl fühlen. Leider ist die Insel recht teuer.