Von Tonga nach Samoa

Juni 5, 2023

Nach einer fast durchwachten Nacht voller Gedanken an Wetter und nicht bezahlbaren Rechnungen für die Landegenehmigungen auf Kiribati, standen wir früh auf und schrieben noch ein paar Mails an Kiribati, in der Hoffnung vor Ort bezahlen zu können. Dann gings nach einem kurzen Frühstück zum Flughafen, wo wir den Mietwagen abgaben und schnell durch die Sicherheitskontrollen und die Immigration gingen. Anschließend stritten wir uns noch kurz über die zu hohen Landegebühren – am Ende mussten wir dann nur noch die Hälfte zahlen. Irgendwie versuchen die meisten Länder erstmal einem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Um 09:45 Uhr flogen wir über die Piste 11 in Richtung Samao. Das Wetter war gut und wir hatten sogar anders als erwartet kräftigen Rückenwind. Untern uns zogen die Atolle Tongas mit ihrem türkiesblauen Wasser und den weißen Stränden vorbei. Nach einer knappen halben Stunde sollten wir uns eine Freigabe über unser HF-Funkgerät holen, was großartiger Weise auf Anhieb funktionierte – wir hatten am Morgen eine niedrige Funkfrequenz erhalten und daher Jens 15 m Antenne hinter und her wehen (wegen Lambda ¼ usw.) – danach hatten wir aber trotzdem durchgehend über unser VHF kontakt.

Kurz vor Samoa zogen Wolken auf und über den beiden Hauptinseln Samoas regnete es. Mit unserem Wetterradar ließen sich die schlimmsten Wolken aber gut umfliegen und so landeten wir um 12:51 Uhr auf Samoa. Nachdem wir geparkt hatten, kam ziemlich bald ein Mann von der Quarantäne, um sich zu versichern, dass wir D-GCOB auch wieder mit dem Insektenspray desinfiziert hatten. Danach durften wir unsere Haube öffnen und ausstiegen. Wir hatten alle nötigen Papiere von Tonga erhalten und so zog auch die Immigration nach kurzer Zeit wieder ab.

Nun hatten wir Zeit das Flugzeug für den morgigen Flug vorzubereiten. Wir nahmen die Cowlings ab und prüften die Motoren. Anschließend räumten wir D-GCOB ein bisschen auf, bereiten das HF-Funkgerät vor, und legten die Folie für den Ferry-Tank aus. Währenddessen regnete es ununterbrochen.

Im Flughafengebäude gab es für eine Stunde freies W-LAN, womit unsere Unterkunft nicht punkten konnte. Wir setzten uns also auf einen gemütlichen Plastikstuhl, aßen Reiscracker und machten unsere Flugvorbereitung für den nächsten Tag. Außerdem riefen wir für gefühlte hundert Euro auf Kiribati an und Michael sprach so lange auf die Leute vom Ministerium ein, bis sie uns die Landegenehmigung zusagten. Am Morgen hatten wir mit WISE einen erneuten Überweisungsversuch gestartet und irgendwie hatte das Geld für die Landegenehmigung nun doch den Weg nach Kiribati gefunden. Nach kurzer Zeit hatten wir dann tatsächlich alle unsere Formulare und fuhren in so einer Art Shuttle zu unserem Motel. Dort waren alle sehr freundlich, auch wenn die Zimmer schimmelig und die Betten ein bisschen fleckig waren. Leider gab es auch nur kaltes Wasser – was bei 28° C aber nicht so schlimm war. Als es kurz trocken war, machten wir noch einen Spaziergang und ergatterten anschließend eine Portion Pommes.

Wir freuen uns morgen weiterzufliegen. Samoa ist vermutlich sehr schön – die Natur wirkt in jedem Fall sehr üppig und grün – nur regnet es zurzeit ununterbrochen und unsere Unterkunft überlebt man leider höchstens eine Nacht.