Von den Andamanen nach U-Tapao und Bangkok

Von den Andamanen nach U-Tapao und Bangkok

Der Morgen begann kompliziert. Nachdem wir zweimal vertröstet worden waren unsere Hotelrechnung zu begleichen, hieß es bei Abreise plötzlich, dass sie keine Kreditkarten und auch keine Dollar nehmen, sondern eine Zahlung nur per Googlepay möglich ist. Nach ein bisschen Diskussion und einem ordentlichen Trinkgeld konnten wir uns dann aber doch auf Dollar einigen. Den Flugplan hatten wir heute für 09:00 Uhr aufgeben. Das Taxi stand schon bereit und so ging es um 07:15 Uhr in Richtung Flughafen.
Am Flughafen ging es kompliziert weiter. Zunächst waren wir durch unseren Handling-Agenten gar nicht angemeldet worden, sodass uns der Zugang zum Flughafen durch das Militär verwehrt wurde. Nach knapp 30 min. hatte irgendjemand dann ein unterschriebenes Blatt Papier aufgetrieben, mit dem wir den Flughafen betreten durften. Nach noch einmal 15 min. Wartezeit wurden wir zur Immigration gebracht, die über 45 min. brauchte, um uns den Ausreisestempel zu geben. In der Zwischenzeit durften wir aber ohne unsere Pässe immerhin schon mal auf das Rollfeld und D-GCOB betanken. Ahmed verschob sicherheitshalber unseren Flugplan auf 09:40 Uhr.
Auf das Rollfeld kamen dann auch die Männer vom Zoll, die noch einige Formulare von uns ausgefüllt und unterschrieben haben wollten, die unser Agent vor Ort ebenfalls nicht erledigt hatte. Als alles ausgefüllt war, ging ein regelrechtes Fotoshooting vor D-GCOB los und irgendwann wurden dann auch unsere Pässe gebracht.

Nachdem wir unsere Anlassfreigabe bekommen hatten, ging es um 09:35 Uhr über die Piste 22 in Richtung Thailand. Wir waren ganz schön erleichtert – wie wunderschön die Insel landschaftlich auch ist, ein Urlaubsort ist Port Blair aus unserer Sicht nicht gerade. Wir kommen jedenfalls nicht wieder zurück.

Da wir nicht mehr Verwirrung und Probleme auf Port Blair verursachen wollten, hatten wir unseren Flugplan weiterhin für Bangkok aufgegeben und unseren neuen Stopp U-Tapao nur als „Alternate“ angeben. Ahmed empfahl uns, im Flug unser Flugziel zu ändern sowie wir Kontakt mit den thailändischen Controllern bekamen.

Bei erneut mäßigem Gegenwind und Sonnenschein ging es in FL130 wieder über den Indischen Ozean. Kurz vor dem Festland türmten sich dann plötzlich wieder riesige Gewitterwolken auf – wir sahen richtig die Blitze neben uns in den Wolken. Um nicht in diese Gewitter rein fliegen zu müssen, baten wir den Controller höher fliegen und von unserem Kurs abweichen zu dürfen. Mit Hilfe unseres Wetterradars konnten wir so ein Glück die Gewitter umfliegen.

Um 14:54 Uhr landeten wir dann sicher in U-Tapao, wo wir sofort von unseren Handling-Agenten herzlich empfangen wurden. Der Tanklaster kam zügig und durch die Immigration waren wir in ein paar Minuten. Alle Dokumente waren bereits ausgefüllt und vorbereitet, wir mussten eigentlich nur noch unterschreiben – was für ein Service. Das Taxi wartete auch schon auf uns und so ging es dann ganz entspannt in zwei Stunden nach Bangkok.
Alles war so sauber, nirgendwo lag Müll, nirgendwo Waffen und auch der Verkehr lief ohne Hupen und wilder Spurenwechsel – plötzlich fingen wir an uns richtig zu entspannen. Im Hotel angekommen richteten wir uns kurz ein und suchten uns dann ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße und aßen richtig leckeres thailändisches Essen. Danach gingen wir ziemlich erschöpft in einem ganz sauberen und schönen Zimmer schlafen – ganz ohne Schimmel, Dreck, Flecken und Ungeziefer.
Nach einem äußerst leckeren Frühstück – die thailändische Küche ist sowas von lecker – machten wir uns zu Fuß auf, Bangkok zu erkunden. Dabei kamen wir auch in die Innenstadt, die durch so gigantische Gebäude, Einkaufszentren, Märkte und tausende Restaurants, Streetfood- und Delikatessenstände geprägt ist. Und alles ist sauber und alle Menschen bedanken sich ununterbrochen beieinander. Eine unglaublich freundliche und friedliche Stimmung gepaart mit sehr viel Luxus.
Nachdem wir uns ein paar neue Klamotten gekauft hatten und so rund gefuttert waren, dass wir kaum noch laufen konnten, gönnten wir uns noch eine Massage – die pure Entspannung. Abends gingen wir wieder in die Stadt, aßen und tranken noch mehr und beobachteten das Nachtleben.

Bangkok ist so faszinierend. Eine riesige, saubere und freundliche Stadt, in der das Leben der Menschen auf der Straße stattfindet und das gefühlt größtenteils nachts. Für wenig Geld bekommt man einen Luxus und einen Service, den man in Deutschland so nicht finden kann oder sehr teuer bezahlen muss. Absolut eine Reise Wert und wir kommen sicherlich noch mehr als einmal wieder.
Am nächsten Tag klapperten wir die Sehenswürdigkeiten Bangkoks ab. Dafür nahmen wir uns ein Tuk-Tuk, dass uns zum Wat Pho, dem Tempel des liegenden Buddha bringen sollte. Unser Tuk-Tuk Fahrer war aber der Meinung, wir sollten lieber eine Bootstour durch die Khlongs, die Kanäle Bangkoks, machen und brachte uns daher an einen Pier, an dem man Bootstouren kaufen konnte. Vermutlich eine typische Touristenmasche aber uns gefiel die Vorstellung der Bootstour – es waren immerhin 37° C und ein bisschen Fahrtwind tat gut. Also fuhren wir mit so einem typischen Ruea Hang Yao Boot durch die Khlongs vorbei ein vielen Tempeln und kleinen Häusern auf Stelzen.

Beim Wat Arun dem Tempel der Morgenröte machten wir Halt und besichtigten diesen. Eine wunderschöne Tempelanlage dessen Mauern aus einem riesigen Mosaik aus Porzellan, Glas und Muscheln besteht. Anschließend fuhren wir dann zum Wat Pho und dem daneben liegenden Grand Palace mit Wat Phra Kaeo. Sehr beeindruckende Tempel, mit dem Highlight des 46 m langen und 15 m hohen liegenden Buddha. Im Wat Pho ließen wir uns ein bisschen Zeit und schlenderten dann zurück in unser Hotel. Nach einer weiteren Massage (wenn wir aus Knetmasse bestehen würden, wären wir jetzt zwei Pfannkuchen – außerdem können wir jetzt vielleicht Spagat) ließen wir den Abend noch in der Rooftop-Bar ausklingen und bereiteten uns auf die morgige Reise nach Phuket vor.

Von Bangkok nach Phuket und zurück nach U-Tapao

Von Bangkok nach Phuket und zurück nach U-Tapao

Um 06:00 Uhr ließen wir uns von einem Taxi zum Flughafen in Bangkok bringen. Um 08:00 Uhr ging dann unser Flug mit Vietjet Air nach Phuket. Nach einer guten Stunde landeten wir schon – mit so einem Airliner fliegt es sich wirklich sehr schnell. Unser Hotel hatten wir am Mai Khao Beach ausgesucht – hier ist ruhig und es gibt noch viel Natur. Nachdem wir eingecheckt hatten, liefen wir sofort zum Strand und ließen uns für ein paar Stunden die Sonne auf den Bauch scheinen. Was für eine unglaublich schöne Natur und einfach das perfekte Meer – warm aber dennoch eine kleine Abkühlung, ganz klar und ein paar Wellen. Und das Hotel einfach nur schön – es ist unglaublich, was die Thailänder den Touristen bieten. Hier kann man sich einfach rundum Pudelwohl fühlen. Es fehlt an nichts. Wir freuen uns wie verrückt auf die nächsten Tage pure Entspannung.

Am nächsten Tag um kurz 09:00 Uhr war dann tatsächlich Winni da – übrigens war Winni auch unser Trauzeuge. Wir haben uns riesig über seinen Besuch gefreut – was für eine Überraschung. Guter Nebeneffekt seines Besuchs, wir konnten uns von da an wieder vernünftig die Zähne putzen. Nach einem ganz ausgiebigen Frühstück liefen wir zum Strand und verbrachten den Tag einfach mit schwimmen und relaxen. Am Nachmittag gabs noch eine Massage und abends Gin Tonic. Ein richtiger Urlaubstag… Nur das Abendessen lief etwas schief – wir versuchten ein Restaurant in der Nähe und Michaels Essen ließ die Küche einfach ausfallen. Dafür schmeckte dann der Cocktail in der Beach Bar des Hotels umso besser.

Den nächsten Tag starteten wir wieder mit einem ausgiebigen und leckeren Frühstück. Anschließend liefen wir zum Strand und genossen für ein paar Stunden die Sonne und das Meer. Die Wellen waren teilweise richtig schön groß und wir hatten Spaß wie kleine Kinder. Am Nachmittag nahmen wir uns einen Mietwagen, um Patong Beach zu besichtigen – wer auf Phuket ist, muss das einfach gesehen haben – nur Urlaub möchten wir da nicht machen. Patong Beach hat einen wirklich schönen großen Strand, an dem man jede Art von Wassersport betreiben kann – außer vielleicht schwimmen, es sei denn, man ist scharf darauf, von einem Jetski überfahren zu werden. Der Ort ist voller Restaurants, Bars und Geschäfte. Besonders in der Bangla Road liegt Club an Club – abends schmiert selbst der Kiez in Hamburg dagegen ab. Nachdem wir uns den Ort genug angeguckt, lecker thailändisch gegessen und ein Bier getrunken hatten, freuten wir uns wieder auf unser schönes und ruhiges Hotel mitten in der Natur des Mai Khao Beaches. Mit unserem Mietwagen ging es also durch den Linksverkehr in Richtung unserer Unterkunft – unglaublich Michael, dass du uns da sicher und lebend durchgefahren hast. Den Abend ließen wir dann auf unserem Balkon entspannt ausklingen.

Am nächsten Tag gingen wir nach einem entspannten Frühstück wieder an den Strand und verbrachten den Tag einfach mit Schwimmen und in der Sonne faulenzen – was für ein wunderschönes Fleckchen Erde. Abends aßen wir noch mal lecker thailändisch und tranken anschließend den wohl besten Cocktail in der Beach Bar des Hotels direkt am Strand während tausende Frösche und Zikaden ein richtiges Konzert gaben.

Am 06.05 hieß es dann Abschied nehmen. Wir genossen noch einmal das Frühstück, gingen anschließend eine Runde im Meer schwimmen und wurden dann mit einem Taxi zum Flughafen gebracht. Von dort ging es mit Bangkok Airways wieder in Richtung U-Tapao, wo wir D-GCOB vor acht Tagen stehengelassen hatten. Winni fuhr mit dem Taxi weiter in Richtung Patong Beach, wo er noch ein paar Tage seinen Urlaub genießt, bis sein Flug wieder in Richtung Deutschland geht. Tschüss Winni – sehr sehr schön, dass du uns besucht hast! Wir sehen uns im August.

Der Flug verlief unspektakulär und nahe dem Flughafen fanden wir eine schöne kleine Unterkunft, in der wir wie in einem kleinen Wintergarten untergebracht waren. Außerdem gabs in der Nähe auch einen 7Eleven, bei dem wir noch eine Nudelsuppe zum Abendessen bekamen.

Für uns wird es ab morgen wieder spannend, dann geht’s weiter nach Singapur.

Von U-Tapao nach Singapur

Von U-Tapao nach Singapur

Am Morgen wurden wir um 06:30 Uhr von unserem bestellten Taxi abgeholt und zum Flughafen gebracht. Unsere Unterkunft schien noch im Tiefschlaf. Um 08:00 Uhr wollten wir wieder starten, um so gut wie möglich den Cumulanten, die sich um den Äqustor fast jeden Mittag aufbauen und nachmittags heftig abregnen, zu entgehen.

Am Flughafen wurden wir von unseren Handling-Agenten empfangen und schnell und äußerst freundlich durch die Immigration und die Sicherheitskontrollen gebracht – der auch hier vorgeschriebene Service hat allerdings auch einen stolzen Preis. Der Handlingservice war bis auf den Flughafen in Wiener Neustadt bisher an jedem Flughafen verpflichtend.

Auf dem Rollfeld packten wir unsere Tasche neu – in Phuket konnten wir alle Kleidung einmal vernünftig durchwaschen – und machten D-GCOB flugfertig. Wir stellten auch sicher, dass wir keine Kaugummis versehentlich eingepackt hatten, denn die sind unter hoher Geldstrafe in Singapur verboten. Nur unsere Schutzabdeckung für die Motoren hatte die Gewitter der letzten Tage nicht ganz heil überstanden. Die Kunststoffschnellverschlüsse der Spanngurte waren leider gebrochen. In Singapur werden wir versuchen uns neue besorgen.

Pünktlich um 07:52 Uhr lokal Zeit ging es bei strahlendem Sonnenschein und 33° C über die Piste 18 in Richtung Singapur. Unser Routing verlief in FL130 erst über den Golf von Thailand und anschließend über Malaysia mit ein bisschen Wind aus den unterschiedlichsten Richtungen. Malaysia sah fantastisch aus der Luft aus – bewaldete Berge mit vielen Seen und Flüssen. In Singapur landeten wir um 13:40 Uhr lokal Zeit bei bestem Wetter – in diesen Breitengraden nicht immer selbstverständlich.

Mit Hilfe unseres Handling-Agenten ging es problemlos durch die Immigration und die Sicherheitskontrolle. Am Flughafen buchten wir noch schnell ein Hotel und besorgten uns ein Taxi, dass uns in die Stadt brachte. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um in einem der für Singapur bekannten Foodmarkts zu essen. Wir fanden einen in Chinatown und bekamen sehr günstiges und ausgezeichnetes Essen. Da wir nun sowieso schon in der Innenstadt waren, machten wir noch einen Abstecher zu Marina Bay und kamen aus dem Staunen kaum noch raus. Was für prächtige und architektonisch beeindruckende Gebäude. Es ist verrückt, von Stopp zu Stopp wird alles immer prächtiger, größer und luxuriöser. Uns war vorher nicht bekannt, was für eine moderne, teure und prächtige Stadt Singapur ist. Alles ist so sauber und teuer angelegt – gigantische Einkaufszentren wechseln sich mit den Wolkenkratzern der Banken ab und zwischendurch gibt es toll angelegte Parks und sogar den künstlich errichteten Stadtstrand Sentosa. In den Abendstunden wird alles sehr aufwendig und unglaublich schön erleuchtet.

Neben dem Marina Bay Sands – dem Wahrzeichen von Singapur und einem der besten Hotels der Welt – fanden wir auch die Helix Bridge und den Gardens by the Bay mit den sogenannten Super Trees (pflanzenbewachsene Stahlgerüste mit Höhen zwischen 25 und 50 Metern). Wir blieben bis die Super Trees und der ganze Park anfingen zu leuchten. Da es sehr voll war und wir ordentlich müde, nahmen wir uns vor, am nächsten Abend noch mal wieder zu kommen, um die Atmosphäre hier zu genießen. Nach 14 km Wanderung durch Singapur und einem kleinen Abendessen bei uns im Hotel fielen wir sehr müde und völlig überwältigt ins Bett.
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Henderson Waves Bridge, die höchste Fußgängerbrücke Singapurs, von der wir einen grandiosen Ausblick über Stadt und die angrenzenden Parks hatten. Anschließend kauften wir uns ein Ticket für die Cable Car, eine Gondelbahn, die uns vom Mount Faber bis nach Sentosa brachte. Von der Bahn aus hatten wir wieder einen fantastischen Blick über Singapur, den Hafen und die Ferieninsel Sentosa. Sentosa erkundeten wir zu Fuß und tranken am Nachmittag am Strand ein leckeres kaltes Bier. Auch wenn der Strand rein künstlich erbaut ist, hat man ein richtiges Urlaubsfeeling. Alles ist sehr sauber und bis in die letzte Ecke durch designt. Anschließend fuhren wir mit der Gondelbahn zurück zum Mount Faber, von dem wir uns ein Taxi in die Stadt nehmen wollten. Leider waren keine Taxen zu kriegen – irgendwie waren alle ausgebucht. Also liefen wir zu Fuß los, bis die Akkus unserer Handys fast leer waren und wir dadurch keine Orientierung mehr hatten. Da nach wie vor kein Taxi zu bekommen war, entschlossen wir uns den Bus zu nehmen – wir hatten zwar die Verkehrsapp nicht installiert aber der Busfahrer hatte irgendwie Mitleid und nahm uns mit zurück in die Innenstadt.

Nach einem kurzen Essen in einem Foodmarkt liefen wir wieder zum Gardens by the Bay, in dem wir die erleuchteten Super Trees und um 20:45 Uhr die tägliche Lichtshow genossen. Wie wunderschön und aufwendig die gesamte Innenstadt um die Marina Bay erleuchtet ist. Um Mitternacht fielen wir nach über 18 km Fußmarsch und einem langen Tag voller Eindrücke müde ins Bett.

Es ist verrückt – als Europäer denkt man, Europa wäre hoch modern, wichtig und würde im Weltgeschehen ganz vorne mitspielen – wenn man all diese riesigen wirklich modernen und dicht besiedelten Städte gesehen hat, ist man sich da plötzlich gar nicht mehr so sicher. Unsere Großstädte wirken dagegen richtig provinziell.

Was uns in Thailand und Singapur wirklich gut gefallen hat, war die Sauberkeit in den Städten – so gut wie kein Müll, keine Graffitis oder andere Schmierereien. Hier werden hohe Strafen verlangt, wenn Müll in die Umwelt geworfen wird – ein Konzept, dass zu funktionieren scheint.

Den nächsten Tag ließen wir entspannt angehen. Nach dem Frühstück kümmerten wir uns um die Flugvorbereitung und die Planung der nächsten Tage. Nach den Christmas Islands besteht uns der bisher längste Flug bevor. Das erste Mal werden wir unseren Ferry Tank nutzen müssen. Hoffentlich klappt das alles so, wie wir uns das vorstellen.

Nachdem wir alles gebucht und organisiert hatten, wechselt wir noch ein bisschen Geld für Australien und schlenderten durch China Town – dort fanden wir tatsächlich Kunststoffschnellverschlüsse für die Spanngurte und ein bisschen Equipment, um die Verschlüsse anzunähen. Anschließend stopften wir uns den Bauch noch mal mit mehreren sehr leckeren Essen aus einem Foodmarkt voll und kugelten in Richtung Hotel, um früh ins Bett zu gehen. Man kann unsere bisherigen Stopps kaum miteinander vergleichen, aber Singapur ist mit Sicherheit ganz vorn dabei. Wir kommen ganz bestimmt wieder und finden, Singapur ist in jedem Fall eine Reise wert.

Von Singapur auf die Weihnachtsinseln

Von Singapur auf die Weihnachtsinseln

Um 06:30 Uhr wurden wir von einem Taxi zum Flughafen gebracht, an dem wir von unseren Handling-Agenten schon erwartet wurden. Unser Flugplan war für 08:00 Uhr aufgegeben und Fuel für 07:30 Uhr bestellt. Durch die Immigration und die Sicherheitskontrollen kamen wir in ein paar Minuten – alles ist hier sehr fortschrittlich und entspannt.

Bei D-GCOB angekommen packten wir unsere Taschen neu und machten den Kontrollcheck am Flugzeug. Der Tanklaster kam pünktlich nur der Tankwart stelle sich selten dämlich an – er schaffte es alle vier Tanks zum Überlaufen zu bringen und knalle seine Tankpistole so doll auf die Tragfläche, dass tiefe Kratzer zurückblieben – ein Fall für die Versicherung von Shell und für uns sehr ärgerlich.

Bei bestem Wetter ging es dann um 08:06 Uhr über die Startbahn 21 in Richtung Weihnachtsinseln. Unterwegs hatten wir ein bisschen Rückenwind und tolle Sicht auf Indonesien mit seinen ganz vielen kleinen Inseln. Um 12:14 Uhr lokal Zeit landeten wir bei guter Sicht auf den Weihnachtsinseln – ein ganz kleiner Flughafen, der oben auf einem bewaldeten Hügel der Insel liegt. Die ganze Insel ist sehr felsig und dicht bewaldet.

Wir hatten uns vorher ein bisschen über die Einreiseprozedur in Australien informiert, ließen die Haube des Flugzeugs also geschlossen und hatten unser Insektendesinfektionsmittel samt Formblatt griffbereit. Auch auf saubere Schuhe hatten wir geachtet und dass wir keinerlei frische Lebensmittel an Bord haben. Die Frau von der Border Force und unser Handling-Agent waren ganz glücklich über unsere Vorbereitung und so lief die Kontrolle von D-GCOB sehr schnell ab. Die Immigration kam direkt zu uns ans Flugzeug und hatte unser Formblatt schon selbständig ausgefüllt. Alle waren unglaublich freundlich und locker.

Da es wohl kein Taxi auf der Insel gibt, fuhr uns unser Handling-Agent selbst zu unserer Unterkunft, die er kurzerhand änderte, weil er unsere gebuchte Bleibe als nicht gut empfand. Vermutlich war die neue Unterkunft von seiner Großmutter aber alles in allem sauber und wir waren ganz zufrieden und positiv überrascht. Am Abend vorher hatten wir uns ein paar Reiseberichte über die Weihnachtsinseln angesehen und ähnliche Zustände wie auf den Andamaren erwartet. Australien nutzt die Insel wohl hauptsächlich, um Flüchtlinge vor der Einreise nach Australien zu prüfen. Wir fanden aber vor allem Krabben, Dschungel und eine tolle Küste sowie viele große Tiere u. a. die riesigen und beeindruckenden Fregattvögel. Alles ist sauber und gepflegt und die Bewohner sehr freundlich. In dem einzigen Supermarkt auf der Insel gab es Getränke, Massen an Alkohol und abgelaufene Lebensmittel. Da wir morgen wieder früh los wollen und kein Frühstück bekommen, entschieden wir uns für zwei Packungen abgelaufener Cracker und ein bisschen nach Algen schmeckendes ebenfalls abgelaufenes Wasser – so langsam härten wir ab.

Nach einem schönen Spaziergang an der Küste, bei dem wir ein bisschen auf den Felsen saßen und ein Bier in der Sonne genossen, liefen wir zurück zu unserer Omaunterkunft und machten unsere Flugvorbereitung für den nächsten Tag – Internet gibt es auf den Weihnachtsinseln nur per WLAN in den Häusern.

Abends wollten wir in dem vielleicht einzigen Restaurant auf der Insel essen – unser Handling-Agent hatte uns empfohlen dort abends hinzugehen. Kurz vor 18:00 Uhr begann es aber so stark zu regnen und gewittern, dass wir das Haus nicht verlassen konnten. In Deutschland hat man keine Vorstellung davon, wie es in anderen Teilen der Welt regnen kann. Um 20:00 Uhr hatte es dann aufgehört und 20 min. später trafen wir im Restaurant ein. Leider hatte die Küche schon geschlossen und nur noch die Bar geöffnet. Uns wurde noch übriggebliebener Salat und ein kalter Burger angeboten – besser als nichts aber so richtig lecker und sattmachend war das Ganze nicht. Egal wir steigen wieder auf die Cracker-kalter Kaffee-Diät um. Auf dem Rückweg trafen wir überall Massen an großer roter Krabben. Nach dem Regen kommen diese gerne aus dem Wald.

Wir waren insgesamt wirklich positiv überrascht von den Weihnachtsinseln. Hier ist zwar nicht viel los aber wer die Natur mag und Lust auf Wanderungen hat, z. B. um Tiere zu beobachten, kann sich hier wirklich wohl fühlen. Leider ist die Insel recht teuer.

Von den Weihnachtsinseln nach Broome

Von den Weihnachtsinseln nach Broome

So richtig tief schliefen wir nicht in der Nacht – wir waren doch sehr aufgeregt vor diesem über siebenstündigen Flug samt Ferry-Tank über den indischen Ozean und ohne Möglichkeit zwischenzulanden – gleichzeitig freuten wir uns sehr auf Australien. Wir beide wollten da schon immer mal hin und es muss fantastisch sein, plötzlich die Küste Australiens zu erreichen.

Um kurz vor 07:00 Uhr wurden wir von unserem Handling-Agenten mit zum Flughafen genommen. Alle Straßenränder leuchteten rot von Krabben – völlig verrückt – und überall kreisten die riesigen Fregattvögel.

Am Flughafen wehte ein sehr kräftiger Wind. Wir packten unseren Ferry-Tank samt Pumpe aus und verstauten diesen auf dem Rücksitz. Unter den Tank legten wir eine Schutzfolie – das Jet-Fuel diffundiert mit der Zeit überall durch und wir wollen den Gastank nicht dauerhaft in den Sitzen haben. Von Jens hatten wir einen großen Trichter zum Befüllen des Ferry-Tanks bekommen, da ein Betankungsvorgang nur außerhalb des Flugzeugs erlaubt ist.

Zu uns kam ein sehr freundlicher und erfahrener Tankwart, der uns ganz entspannt und langsam alle Tanks befüllt – auch so einen Ferry-Tank hatte er schon ein paar Mal befüllt. Obwohl wir den Zusatztank zuhause nicht getestet hatten, funktionierte alles einwandfrei und wir konnten die zusätzlichen 100 l problemlos in die Haupttanks umpumpen.

Um 08:28 Uhr rollten wir dann das erste Mal überladen und bei sehr böigem Wind auf die Startbahn 18 – D-GCOB hob aber gut ab und so ging es in Richtung des australischen Kontinents. Kurz nach dem Start sahen wir uns plötzlich Auge in Auge mit einem Fregattvogel – Michael und der Vogel reagierten aber beide prompt und so konnten wir einer Kollision knapp entgehen. Der Vogel kannte die Ausweichregeln im Flugverkehr zwar nicht und wich nach links aus – wir taten aber gleiches.

In FL130 und ein bisschen Wind mal von vorne mal von der Seite ging es über sieben Stunden lang über den indischen Ozean – mit FL130 kommen wir sehr gut zurecht – wir brauchen gerade noch keinen Sauerstoff und erreichen trotzdem eine ganz gute „true air speed“, denn je höher man fliegt, umso „dünner“ wird die Luft und man bewegt sich dadurch schneller.

Unterwegs sahen wir rechts und links von uns wieder große Gewittercumulanten, die sich aber gut umfliegen ließen. Die Betankung mit dem Ferry-Tank klappte ausgezeichnet und wir entspannten uns zunehmend. Nur der HF-Funk funktionierte nicht – nicht außergewöhnlich – wir hatten von anderen Earthroundern gehört, dass sie ebenfalls Probleme damit hatten aber an Land wollen wir es trotzdem noch mal testen. Von Hawaii nach Monterey muss es zwingend klappen, um die „oceanic clearance“ zu erhalten.

Kurz vor der Dämmerung sahen wir dann die australische Küste und landeten um 16:37 Uhr auf der Piste 10 in Broome. Wir wurden direkt von der Border Force, vom Zoll, der Immigration und einem Tanklaster begrüßt. Am Abend vorher hatten wir alle Einreiseformular ausgefüllt und zum Flughafen in Broome geschickt – in Australien wollen wir dir Flugplanung selbst machen, da hier die private Fliegerei sehr stark verbreitet ist – Ahmed unterstützt ein wenig und übernimmt nach Australien dann wieder.

Da wir wieder ausreichend Insektendesinfektionsmittel an Bord hatten und alle Formulare ausgefüllt waren, wurden wir herzlich begrüßt und sich mehrfach nach unserem Wohlergehen nach so einem langen Flug erkundigt. Wir erhielten einen Code, um jederzeit selbständig in den Flughafenbereich und zu D-GCOB zu gelangen, wurden vollgetankt und bekamen einen Parkplatz zugewiesen. Danach zogen alle ab und wir hatten Zeit unseren Ferry-Tank wegzupacken, D-GCOB einmal vernünftig aufzuräumen und alles durchzusortieren. Wie entspannt das hier auf dem Flughafen gehandhabt wurde. Während wir alles durchsortierten und wegpackten, ging die Sonne spektakulär unter.
Wir riefen uns ein Taxi und wurden zu unserer Unterkunft gebracht. Da Australien sehr teuer ist, entschieden wir uns Airbnb zu nutzen und kamen bei einem sehr freundlichen Herrn an, der sein Haus fast direkt am Strand hatte und bei dem wir ein Zimmer mit angrenzendem Bad bekamen. Alles total nett und entspannt.

Wir gingen noch ein bisschen Brot und Wasser kaufen und fielen dann sehr müde und zufrieden ins Bett.

Am nächsten Tag schliefen wir ein bisschen aus, wuschen unsere Wäsche, machten die Flugvorbereitung für unseren nächsten Stopp am Ayers Rock und gingen einkaufen. Danach liefen wir an Strand, wo wir schwammen, schliefen, ein bisschen spazieren gingen und die Sonne genossen. Was für eine fantastische Landschaft. Auf dem Weg zum Strand gingen wir durch einen kleinen bewaldeten Bereich in dem Papageien in den Bäumen saßen und die Erde tiefrot war, dann kletterten wir über Dünen, die an die Nordseeküste erinnerten und waren am Cable Beach, einem riesigen weißen Sandstrand mit Sand wie Puderzucker. Der Himmel und das Wasser waren so unfassbar blau. Es war warm aber sehr trocken, das Wasser schön kühl und der Strand absolut leer. Hier wäre ein Ort zum Bleiben und Leben.

Als die Sonne unterging liefen wir zurück in unsere Unterkunft, kochten uns das erste Mal seit Beginn unserer Reise selbst ein Abendessen und genossen die nächtliche Wärme auf der Terrasse.

Für den nächsten Tag hatte uns unser Vermieter ein Auto geliehen und wir wollten uns eine in der Nähe gelegene Pearlfarm am Willies Creak ansehen. Um dort hinzugelangen, ging es offroad durchs Outback. Sehr beeindruckend, ohne eine höher gelegenes und allrad betriebenes Auto wäre man hier verloren. Die Einheimischen haben auch alle ein HF-Funkgerät dabei, da die Netzverbindung beim Verlassen der befestigten Straßen aufhört.

Die Pearlfarm war interessant anzusehen. Hier wurden sehr große und wunderschöne Salzwasserperlen gezüchtet. Die Austern wurden dafür sehr aufwendig und intensiv gepflegt. Nach zwei Jahren werden den Austern im Labor die Perlen entnommen und wieder neue und dann entsprechend größere Roh-Perlen eingesetzt, die dann von der Auster neu „ummantelt“ werden.

Am Mittag ging es entlang des Willies Creak und durchs Outback zurück nach Broome. Was für eine wunderschöne Natur. So unberührt und ein unglaubliches Farbenspiel. Der rote und direkt an der Küste schneeweiße Sand im Kontrast zu den grünen Pflanzen und dem tiefblauen Himmel.

In Broome gingen wir einkaufen, besuchten D-GCOB, füllten einen halben Liter Öl nach und erkundigten uns nach dem Abflugprozedere für den nächsten Tag. Anschließend fuhren wir an den Cable Beach, um uns den Sonnenuntergang anzugucken. Ein richtiges Event – überall waren Camper, Autos und Boote – die Einheimischen und die Touristen trafen sich hier mit Freuden, machten Picknick, tranken Wein und warteten auf den Sonnenuntergang. Die Sonne ging dann auch sehr spektakulär im Meer unter – was für ein wunderschönes Fleckchen Erde hier.

Anschließend gingen wir noch in einem sehr lebendigen und originellen mexikanischen Restaurant etwas essen – etwas später am Abend wurden hier plötzlich deutsche Schlager gespielt – und fielen dann zufrieden ins Bett.

Australien ist phantastisch, die Menschen unglaublich entspannt und lebensroh, die Landschaft wunderschön und das Wetter sehr angenehm. Wir freuen uns das Land noch weiter erkunden zu dürfen.

Von Broome nach Uluru (Ayers Rock)

Von Broome nach Uluru (Ayers Rock)

Um 07:00 Uhr wurden wir von einem Taxi zum Flughafen gebracht. Mit unserem Code kamen wir selbständig aufs Rollfeld und machten dort D-GCOB ganz entspannt abflugbereit.

Pünktlich um 08:11 Uhr starteten wir über die Startbahn 10 in Richtung Ayers Rock. Etwas ungewohnt war, dass die Australier nach Radialen und nicht nach Wegpunkten Ab- und Anfliegen, da sie an vielen Flughäfen keine richtige Radarüberwachung haben. Nach einem kurzen Eindenken klappte das aber sehr gut.

In FL130 gutem Rückenwind und strahlendem Sonnenschein ging es in Richtung Uluru. Wir hatten großartige Sicht auf die Küste bei Broome und die unendlichen roten Weiten des Outback, welches immer wieder von Salzseen durchzogen war.
Nach guten vier Stunden Flug erreichten wir den Ayers Rock und nutzten direkt die Gelegenheit für einen kleinen Rundflug. In dem australischen Flugnavigationsprogramm OZ-Runways, das wir für einen Monat kostenlos in Australien nutzen können, gibt es sogar eine offizielle Sightseeing Route um den Ayers Rock.

„The Rock“ sah von oben wirklich beeindruckend aus – obwohl der Rundflug nicht ganz so entspannt war, da jede Menge anderer Flieger um den Berg unterwegs waren und kräftige Scherwinde und eine starke Thermik uns kräftig durchschüttelten. Um 14:09 Uhr landeten wir dann sicher auf dem Flughafen. Wir hatten über „World Fuel Service“ zwar wieder direkt Fuel bestellt, entschieden uns dann aber doch erst vor unserem Abflug zu tanken, da jeder Tropfen Fuel der überläuft, mindestens 150 $ Strafe kostet und sich der Kraftstoff bei starker Hitze schnell ausdehnt.

Mit einem Reisebus, der die Touristen eines Airliners einsammelte, konnten wir mit zu unserem Hotel fahren. Taxis oder andere Fahrmöglichkeiten gibt es am Ayers Rock nicht. Am Hotel angekommen buchten wir uns einen Shuttleservice für den nächsten Morgen, der uns zum Ayers Rock bringen sollte – wenn wir schon hier sind, wollen wir „The Rock“ doch auch unbedingt umwandern.

Danach kauften wir Obst und jede Menge Wasser, gingen schön im Hotel-Restaurant essen, genossen den Abend auf der Terrasse und gingen früh zu Bett.

Der Kleinbus stand pünktlich um 08:30 Uhr vor unserem Hotel und nahm uns mit zu Ayers Rock oder „Uluru“ wie die Aborigines den Berg nennen. Die Sonne strahlte von einem tiefblauen Himmel und es war angenehm warm.

Wir wählten den Base Walk, der uns in knapp 10 km einmal um den Berg führte. Ein sehr beeindruckender und wunderschöner Spaziergang – wir fühlten uns richtig ein bisschen ehrfürchtig diesen besonderen Berg zu umwandern. Gewaltige steile und nahezu glatte Felswände, wechselten mit flacheren Bereichen ab. Zudem sind besonders an der südöstlichen Bergflanken größere Höhlen aus dem Gestein herauswittern. Und der ganze Berg erstrahlt in der Sonne in einem kräftigen Orange. Wir können gut verstehen, dass dieser Berg für die Aborigines heilig ist. Ein wirklich ganz besonderer, tatsächlich ein wenig spiritueller Ort.

Mittags ließen wir uns wieder zurück zum Hotel bringen, genossen dort noch eine Stunde die Sonne auf einer Liege, gingen ein bisschen einkaufen und machten anschließend die Flugvorbereitung für den nächsten Tag. In Adelaide bekommt D-GCOB ihre 100-Stunden-Wartung, die u. a. einen Ölwechsel für Motor und Getriebe sowie einige Überprüfungsarbeiten enthält.